Doppelmord in Völklingen: 70-Jähriger nach 29 Jahren verurteilt!

Völklingen, Deutschland - Fast drei Jahrzehnte nach dem grausamen Doppelmord an einem Ehepaar in Völklingen wurden nun die Urteile gefällt. Am Landgericht Saarbrücken erhielt ein 70-jähriger Mann eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren wegen Mordes in zwei Fällen und versuchten Mordes in sieben weiteren Fällen. Das Urteil wurde am 5. Juni 2025 verkündet und sorgt für Erleichterung bei den Angehörigen der Opfer, vor allem bei der Tochter der verstorbenen Mutter. Sie war seit dem Verbrechen im Dezember 1996, als die Taten geschahen, in einem emotionalen Ausnahmezustand.
Der Doppelmord, der am 15. Dezember 1996 verübt wurde, galt lange Zeit als ungelöst. Die Opfer, eine 51-jährige Frau und ihr 40-jähriger Ehemann, wurden mutmaßlich mit einer abgebrochenen Gardinenstange erschlagen. Anschließend setzte der Täter die Wohnung in Brand, um die Spuren zu verwischen. Dies führte dazu, dass sieben weitere Bewohner des Hauses nur knapp dem Tod entkamen. Trotz zahlreicher Zeugenvernehmungen und der Auswertung von Fotos des späteren Täters blieb der Fall bis 2024 ungelöst, bis schließlich eine Ermittlerin der „Cold Case“-Abteilung Hinweise auf DNA-Spuren entdeckte, die in einem verschlossenen Portemonnaie gefunden wurden. Dies führte zur Anklage des jetzt verurteilten Mannes, der bereits 1996 als Zeuge vernommen worden war, aber die Tat stets leugnete.
Details zur Urteilsverkündung
Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage hatten eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Das Gericht entschied jedoch, dass eine verminderte Steuerungsfähigkeit des Täters nicht ausgeschlossen werden konnte, was zu der 14-jährigen Freiheitsstrafe führte. Der Angeklagte, der bereits über 17 Vorstrafen verfügt, darunter schwerer Raub und Drogenhandel, hatte das befreundete Ehepaar aus Habgier ermordet, um seine Drogensucht zu finanzieren. Dabei stellte das Gericht fest, dass keine Heimtücke vorlag, da der erste Angriff nicht heimtückisch erfolgte.
Die Urteilsverkündung bringt nicht nur eine gewisse Klarheit, sondern auch einen kleinen Schritt in Richtung Gerechtigkeit für die Hinterbliebenen. Die Komplexität des Falls, der beinahe drei Jahrzehnte ungelöst blieb, verdeutlicht den unermüdlichen Einsatz der Ermittler und die Bedeutung moderner kriminaltechnischer Methoden. Die DNA-Spuren, die zur Verurteilung führten, zeigen, wie wichtig forensische Techniken in der Aufklärung von Verbrechen sind.
Für die Angehörigen der Opfer, insbesondere für die Tochter, die seit über zwei Jahrzehnten auf Gerechtigkeit gewartet hat, ist das Urteil ein wenig Trost. Doch das Gefühl der Trauer bleibt, und die Frage nach dem Warum wird wohl nie ganz geklärt werden können. Obwohl der Täter nun verurteilt ist, wird die Erinnerung an das Verbrechen und die dadurch verursachte Trauer weiterbestehen.
Für weitere Details zu dem Fall und zur Urteilsverkündung kann man die Berichterstattung von sol.de sowie die umfassenden Informationen der Saarbrücker Zeitung nachlesen.
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Ort | Völklingen, Deutschland |
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