Nach 29 Jahren: Völklinger Doppelmord endgültig geklärt!

Völklingen, Deutschland - Ein nahezu 30 Jahre alter Doppelmordfall in Völklingen ist nun vor Gericht verhandelt worden. Am 15. Dezember 1996 wurden ein 51-jährige Frau und ihr 40-jähriger Ehemann brutal ermordet. Der mutmaßliche Täter, ein 70-jähriger Mann, wird beschuldigt, das Ehepaar mit einer abgebrochenen Gardinenstange erschlagen und anschließend die Wohnung in Brand gesetzt zu haben, um die Spuren der Tat zu verwischen. Dies führte dazu, dass sieben weitere Bewohner des Hauses nur knapp dem Tod entgangen sind. Trotz der vorliegenden Beweise und Fotos des Täters in der Wohnung blieb der Fall bis 2024 ungelöst, bis neue Ermittlungen durch die „Cold Case“-Abteilung der Polizei einsetzten, die schließlich zu einer DNA-Spur führten.
Die Tat wurde als besonders grausam eingestuft. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes in zwei Fällen und versuchtem Mord in sieben weiteren Fällen. Des Weiteren wurde die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld gefordert. Der Angeklagte, der bereits 17 Mal wegen verschiedenster Verbrechen verurteilt wurde, plädiert auf Freispruch. Unter den Beweisen befinden sich DNA-Spuren, die zwischen den Fingernägeln des männlichen Opfers gefunden wurden, sowie Blutspuren in einer angezündeten Geldbörse. Diese Indizien könnten entscheidend für den Ausgang des Verfahrens sein, auch wenn die Verteidigung die Beweislage als unzureichend empfindet.
Ermittlungen und überraschende Wendungen
Die Ermittlungen in diesem Fall erwiesen sich als besonders schwierig, da 1996 keine Einbruchsspuren gefunden wurden. Dies ließ darauf schließen, dass sich die Opfer und der Täter kannten. Der Angeklagte hatte sich damals als Zeuge zur Verfügung gestellt, nachdem ein Foto von ihm und dem Ehemann in der Wohnung entdeckt wurde. Bei dieser Vernehmung verwickelte er sich jedoch in Widersprüche und bestritt, an dem Verbrechen beteiligt gewesen zu sein. Erst die erneute Bearbeitung des Falls durch die Cold Case-Abteilung führte zur Wiederaufnahme der Ermittlungen und zur Identifizierung des Angeklagten.
Mit dem bevorstehenden Urteil am 4. Juni 2025 wird endlich ein fast drei Jahrzehnte währender Prozess abgeschlossen, in dem die Gerechtigkeit für die beiden tragisch verstorbenen Menschen möglicherweise doch noch erlangt werden kann. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht den Fall bewerten wird. Die Oberstaatsanwaltschaft und die Nebenklägerinnen haben mit Nachdruck die Schwere der Schuld des Angeklagten hervorgehoben, während die Verteidigung weiterhin Zweifel an den vorgelegten Beweisen anmeldet.
Für die Angehörigen und die Überlebenden des Brandes bedeutet das Gerichtsverfahren eine lange erwartete Möglichkeit der Klärung und des Abschlusses. Der Fall zeigt, dass beharrliche Ermittlungen und die Nutzung moderner forensischer Techniken selbst in alten, scheinbar ungeklärten Fällen neue Perspektiven eröffnen können, wie Saarbrücker Zeitung berichtet und die Rheinpfalz weiterhin betont.
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Ort | Völklingen, Deutschland |
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