Zecken-Alarm in Luxemburg: Wie sicher sind wir vor FSME?

Erfahren Sie, wie Forscher in Luxemburg die Gefahren von FSME und Zecken untersuchen und welche Maßnahmen zum Schutz empfohlen werden.
Erfahren Sie, wie Forscher in Luxemburg die Gefahren von FSME und Zecken untersuchen und welche Maßnahmen zum Schutz empfohlen werden. (Symbolbild/NAG)

Luxemburg, Luxemburg - Die Gefahr durch Zecken und die von ihnen übertragenen Krankheiten gewinnt in Europa zunehmend an Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Forschung in Luxemburg zielt darauf ab, das Risiko in der Region besser einzuschätzen. Laut Lessentiel ist Luxemburg derzeit FSME-frei, da seit der Einführung der Meldepflicht keine lokal übertragenen Fälle registriert wurden.

Zecken, insbesondere der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), sind die Hauptüberträger für FSME und Lyme-Borreliose. Diese Kleinlinge können gefährliche Erreger von Nagetieren aufnehmen und an Menschen weitergeben. In Deutschland sind über 180 FSME-Risikogebiete identifiziert worden, und die Zahl der FSME-Fälle stieg 2023 auf 600 Krankenhausaufenthalte und neun Todesfälle, wobei die Erkrankungen häufig in Bereichen wie dem Saarland und Rheinland-Pfalz festgestellt werden.

Erforschung der Zeckenpopulation

Das Luxembourg Institute of Health (LIH) spielt eine führende Rolle in der Erforschung der Zeckenpopulation in Luxemburg. Durch regelmäßige Tests wird sichergestellt, dass keine FSME-Erreger in den Zecken gefunden werden. Laut den Berichten von Lessentiel und dem Wort wurde 2023 eine Sammlung von über 1200 Zecken im Rahmen des EU-finanzierten Projekts OH4Surveillance durchgeführt. Die Zecken werden im Labor analysiert und saisonale sowie geografische Verteilungen von Erregern dokumentiert.

Interessant ist, dass laut Wort die Übertragung von Lyme-Borrelien erst ab 16 bis 20 Stunden nach einem Zeckenstich erfolgen kann, während FSME-Viren sofort nach dem Stich übertragen werden. Dies bedeutet, dass eine schnelle Entfernung der Zecken entscheidend für die Prävention ist.

Schutzmaßnahmen und Risiken

Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit FSME ist in Luxemburg trotz der Nähe zu Deutschland als sehr gering einzustufen. Die geografische Barriere der Mosel trägt ebenfalls dazu bei, das Risiko zu minimieren. Dennoch empfehlen Experten in den Risikogebieten eine Impfung gegen FSME, da die Krankheit zunehmend in Nord- und Ostdeutschland verbreitet ist. Momentan gibt es jedoch keine Zulassung für eine Impfung gegen Borreliose, während zwei Studien zur Entwicklung eines möglichen Impfstoffs im Gange sind.

Zusammengefasst ist es unerlässlich, sowohl in Luxemburg als auch in anderen europäischen Ländern, Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz vor Zeckenstichen zu ergreifen. Dazu gehören das Tragen von schützender Kleidung, die Verwendung von Insektenschutzmitteln und eine gründliche Körperuntersuchung nach Aufenthalten im Freien. Die Herausforderungen, die durch Zecken und die damit verbundenen Erkrankungen entstehen, sind bedeutend, und die Forschung spielt eine entscheidende Rolle bei der Risikoabschätzung.

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Ort Luxemburg, Luxemburg
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