Die Zukunft der Tram: Automatisierung und Ausbau bis 2040 in Luxemburg!

Luxemburg plant den Ausbau der Straßenbahn bis 2035, einschließlich neuer Linien und Automatisierungstechnologien.
Luxemburg plant den Ausbau der Straßenbahn bis 2035, einschließlich neuer Linien und Automatisierungstechnologien. (Symbolbild/NAG)

Luxemburg, Luxemburg - In Luxemburg stehen bedeutende Entwicklungen im Bereich des Straßentransports bevor, insbesondere in Bezug auf das Tramnetz. Die Regierung plant eine umfassende Erweiterung des Tramnetzes, die darauf abzielt, die Mobilität in der Stadt zu verbessern und die Anbindung wichtiger Punkte, einschließlich des Flughafens Findel, herzustellen. Ministerin Yuriko Backes hat bereits erste Schritte im Rahmen des Nationalen Mobilitätsplans 2035 skizziert, darunter die Inbetriebnahme einer neuen Straßenbahnlinie bis zum Flughafen, die eine Verkürzung der Reisezeiten verspricht. Am 27. September 2024 präsentierten Ministerin Backes, Bürgermeisterin Lydie Polfer und Luxtram-Direktor Helge Dorstewitz die nächsten Schritte und konkretisierten die geplanten Erweiterungen.

Ein zentraler Aspekt der Planungen ist der unterirdische Abschnitt der neuen Straßenbahnlösung auf der Route d’Arlon. Dieser 550 Meter lange Teil soll zwischen dem zukünftigen Wunnquartier Stade und dem Centre Hospitalier de Luxembourg verlaufen und wurde entwickelt, um die Auswirkungen auf den privaten Grunderwerb zu minimieren. Zugleich erlaubt die Neugestaltung der Oberfläche eine qualitative Verbesserung des städtischen Raumes. Die Umweltprüfungen hierzu sollen im kommenden Monat eingereicht werden, bevor ein Gesetz zur Finanzierung bis Ende 2025 vorgelegt wird. Der Abschnitt selbst ist für eine Inbetriebnahme im Jahr 2032 geplant und wird vier oberirdische Haltestellen umfassen.

Neuerungen und technische Aspekte

Die aktuelle Diskussion umfasst auch die mögliche Automatisierung des Trams, die bis 2040 in Betracht gezogen wird. Eine Studie mit dem Titel „Etude de l‘exploitation du réseau tramway 2040 et des corridors bus complémentaires“ untersucht Szenarien zur Nutzung des Tramnetzes und deren Auswirkungen auf das Busnetz. Diese Untersuchung soll dazu beitragen, die Mobilität in der Region zu optimieren, ohne die technische Machbarkeit des bestehenden Netzwerks zu beeinträchtigen. Laut Luxtram-Direktor Helge Dorstewitz bleibt die Automatisierung auf einem Niveau, welches die Präsenz eines Fahrers bei der GoA2-Norm erfordert, jedoch wird die Effizienz durch Fortschritte in der automatischen Brems- und Beschleunigungstechnik gestärkt.

Ein weiterer Punkt bleibt jedoch umstritten: Der 350 Meter lange Trassenabschnitt in der Neipuertsgaass wurde derzeit auf Eis gelegt, obwohl er nicht das gesamte Tramnetz beeinträchtigen soll, wie Mobilitätsministerin Backes betont. Der Luxtram-Direktor erklärte, dass die Strecke bis 2035 keine Priorität haben wird, da der landschaftliche Einfluss als zu groß eingeschätzt wird.

Langfristige Entwicklungen und Pläne

Für die kurz- und mittelfristige Zukunft sind bereits Bauprojekte geplant. Zum Beispiel beginnt die erste Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 in Kirchberg (K2A) bereits im Jahr 2025 und wird zur Europaschule führen. Diese 2,3 km lange Strecke soll bis 2027 in Betrieb genommen werden. Parallel dazu sind Erweiterungen zum Stadtteil „Nei Hollerich“ mit einer Trasse von 1,1 km und weiteren Haltestellen durch die örtlichen Behörden genehmigt worden. Zudem wird der Abschnitt zwischen „Luxexpo“ und dem Flughafen 3,9 km lang sein und zwei neue Haltestellen bieten, mit Tests, die für Dezember 2024 angesetzt sind.

Zusätzliche Pläne für eine 4,2 km lange Verlängerung entlang der Route d’Esch sind ebenfalls in Vorbereitung und die Inbetriebnahme ist zwischen 2030 und 2031 geplant. Die effiziente Umsetzung dieser Projekte wird durch ein neues Abstell- und Wartungszentrum in Cloche d’Or unterstützt, das 40 neue Züge aufnehmen soll. Der Bau dieses Zentrums soll in den Jahren 2025/2026 beginnen und eine Betriebsaufnahme ist für 2029/2030 angedacht. Die Vorbereitungen für die schnelle Straßenbahn zwischen Luxemburg-Stadt und Esch-sur-Alzette umfassen den Bau mehrerer Abschnitte, wobei der erste Abschnitt für ein zukünftiges Finanzierungsgesetz angedacht ist.

Insgesamt kündigen die Fortschritte im Tramnetz luxemburgischen Bewohnern ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges Mobilitätskonzept an, das bis 2040 in vollem Umfang wirksam werden soll. Diese geplanten Entwicklungen sollen die Infrastruktur erheblich verbessern und eine umweltfreundliche Alternative bieten, die sich den Anforderungen der künftigen Urbanisierung stellt.

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Ort Luxemburg, Luxemburg
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