Luxemburgs Krankenhäuser: Mehr Betten für wachsende Patientenzahl geplant!

Luxemburg plant 2024 mehr Krankenhausbetten für wachsende Nachfrage durch Bevölkerungszuwachs und Grenzgänger.
Luxemburg plant 2024 mehr Krankenhausbetten für wachsende Nachfrage durch Bevölkerungszuwachs und Grenzgänger. (Symbolbild/NAG)

Luxemburg, Luxemburg - Die Gesundheitsversorgung in Luxemburg steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, plant die Regierung, die Anzahl der Krankenhausbetten deutlich zu erhöhen. Dieser Schritt ist eine Reaktion auf den Bevölkerungswachstum sowie die wachsende Zahl von Grenzgängern, die zunehmend die luxemburgischen Krankenhäuser in Anspruch nehmen. Gesundheitsministerin Martine Deprez hat bereits angekündigt, noch vor Jahresende einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorzulegen, der es ermöglichen soll, die maximale Bettenzahl in bestimmten Einrichtungen zu überarbeiten und anzupassen.

Im Jahr 2023 verfügte Luxemburg über zehn Krankenhäuser, die sich auf elf Standorte verteilen und darunter vier Klinikzentren umfassen. Aktuell stehen 3,04 Akutbetten pro 1.000 Einwohner zur Verfügung, wie aus der Carte sanitaire hervorgeht. Diese Analyse wird alle zwei Jahre vom Observatoire National de la Santé veröffentlicht und dient dazu, die Entwicklung des Krankenhaussektors zu beobachten und objektive Daten für die Krankenhausplanung bereitzustellen, wie wort.lu berichtet. Im Jahr 2024 soll die Bettenkapazität auf 3.153 steigen, davon 2.346 Akutbetten, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Steigende Krankenhausaufenthalte

Die Auslastung der luxemburgischen Krankenhäuser hat einen signifikanten Einfluss auf die Planungen der Regierung. Im Jahr 2021 betrug die Auslastung 71,2 Prozent, wobei 139.352 Krankenhausaufenthalte registriert wurden. Interessanterweise hat sich die Dauer der Aufenthalte zwar verringert, doch die Zahl der Behandlungen und Aufnahmen bleibt hoch. Dr. Françoise Berthet, die Vorsitzende des Nationalen Gesundheitsobservatoriums, hebt den Druck auf den Sektor hervor, der durch demografisches Wachstum und die zunehmende Inanspruchnahme von Behandlungen durch Grenzgänger entsteht.

Die Attraktivität der luxemburgischen Krankenhäuser für Nichtansässige nimmt stetig zu. Im Jahr 2022 entfielen beeindruckende 17,3 Prozent der Entbindungen auf Grenzgänger. Auch die Nutzung von bildgebenden Verfahren wird von dieser Gruppe vermehrt in Anspruch genommen, was zusätzliche Anforderungen an die Infrastruktur der Gesundheitsversorgung in Luxemburg stellt.

Investitionen in die Infrastruktur

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind umfangreiche Investitionen in die Krankenhausinfrastruktur geplant. Für das Südspidol in Esch/Alzette werden Gesamtkosten von knapp 639 Millionen Euro erwartet, wobei bereits 60 Millionen Euro für die Planungsphase freigegeben wurden. Nach der Abberufung des ursprünglichen Architekten im Jahr 2021 wurde die Projektleitung neu vergeben, und der Bau soll zwischen 2026 und 2032 erfolgen.

Zudem steht der Bau eines neuen Zentralgebäudes des Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) an, dessen Kosten derzeit auf 691 Millionen Euro geschätzt werden. Eine Nutzungsanalyse ist momentan in Arbeit, um die Nutzung und Effizienz der neuen Räumlichkeiten zu gewährleisten. Damit einhergehend wird die gesetzlich geregelte Anzahl der Krankenhausbetten in Luxemburg an den wachsenden Bedarf angepasst, um eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung sicherzustellen, wie lessentiel.lu berichtet.

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Ort Luxemburg, Luxemburg
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