Am 3. Februar 2025 fand in Berlin die Preisverleihung des denkt@g-Wettbewerbs statt, der sich gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit richtet. Die Veranstaltung, organisiert von der Konrad-Adenauer-Stiftung, fällt auf den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar, der seit der Initiative des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog ein wichtiger Tag zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist. Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre ausgetragen, um junge Menschen zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu motivieren.
In diesem Jahr wurden Julian Conrad und Richard Nikolay vom Hochwald-Gymnasium Wadern mit ihrer Lehrerin Dr. Tina Schweitzer ausgezeichnet. Ihr innovativer Instagram-Kanal erzählt Geschichten von Menschen aus der Region, die während des Nationalsozialismus Widerstand geleistet haben. Damit verfolgen sie das Ziel, oft im Schatten stehende Persönlichkeiten ins Licht zu rücken und ein Bewusstsein für Zivilcourage zu schaffen.
Fokus auf Antisemitismus und Zivilcourage
Der Wettbewerb hat die Kernthemen „Erinnern, Hinschauen, Verändern – Licht in dunkler Zeit“ in den Mittelpunkt gestellt. Diese Thematik ist besonders relevant, da antisemitische Äußerungen in der Gesellschaft immer sichtbarer werden. Das NRW Schulministerium betont hier, dass Antisemitismus als Angriff auf die Menschlichkeit betrachtet wird, eine Herausforderung, der sich die Gesellschaft als Ganzes stellen muss. Daher ist die Sensibilisierung junger Menschen von zentraler Bedeutung.
Seit 2001 hat der Wettbewerb jungen Menschen ein Forum geboten, um sich mit Antisemitismus und Rechtsextremismus auseinanderzusetzen. In den letzten Jahren wurde die Bekämpfung dieser Phänomene als gesamtgesellschaftliche Aufgabe erkannt. Der anhaltende Rückgang von Zeitzeugen macht zudem die Erinnerungs- und Gedenkkultur zu einer essentiellen Herausforderung für künftige Generationen.
Auszeichnung und Preisgelder
Die Auszeichnungen im diesjährigen Wettbewerb umfassten Preisgelder von insgesamt 6.000 Euro: 3.000 Euro für den ersten Platz, 2.000 Euro für den zweiten und 1.000 Euro für den dritten Platz. Die besten 15 Teilnehmer erhielten zudem die Gelegenheit, zur Preisverleihung nach Berlin zu reisen und Sachpreise zu gewinnen. Teilnehmen konnten junge Menschen im Alter von 16 bis 22 Jahren, unabhängig von ihrem Bildungshintergrund.
Die gesellschaftlichen Herausforderungen, die mit Antisemitismus und Rassismus verbunden sind, stellen eine Mahnung dar. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, hebt hervor, dass das Gedenken an alle Opfer des Nationalsozialismus, einschließlich jüdischer Menschen und anderer gesellschaftlicher Außenseiter, eine Verpflichtung für den Staat und die Gesellschaft darstellt. Um die Werte der Menschenrechte und der Demokratie zu schützen, ist es entscheidend, dass sich die Gesellschaft über parteipolitische Grenzen hinweg engagiert und für die Aufrechterhaltung dieser Werte einsteht.