Justizdrama in Völklingen: Lebenslang für verheimlichten Doppelmord!

Im Doppelmordprozess von Völklingen wird lebenslange Haft für einen 70-Jährigen gefordert, der vor 30 Jahren ein Ehepaar ermordet haben soll.
Im Doppelmordprozess von Völklingen wird lebenslange Haft für einen 70-Jährigen gefordert, der vor 30 Jahren ein Ehepaar ermordet haben soll. (Symbolbild/NAG)

Völklingen, Deutschland - Im Doppelmordprozess von Völklingen hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag den Antrag auf eine lebenslange Freiheitsstrafe für den 70-jährigen Angeklagten gestellt. Der Mann steht unter dem Verdacht, vor fast 30 Jahren ein Ehepaar ermordet zu haben. Deutlich macht die Staatsanwaltschaft die besondere Schwere der Schuld, was auch von den Nebenklägern unterstützt wird. Diese fordern ebenfalls eine lebenslange Haftstrafe. Bei der Tat soll der Angeklagte aus Habgier gehandelt haben.

Die Schilderungen des Verfahrens sind erschütternd. Der Angeklagte wird beschuldigt, im Dezember 1996 ein befreundetes Ehepaar in deren Wohnung ermordet zu haben. Die 51-jährige Frau starb noch am Tatort, während ihr 40-jähriger Ehemann einen Tag später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Es wird vermutet, dass der Angeklagte aufgrund einer persönlichen Beziehung zu den Opfern gehandelt hat. Ein Einbruch wurde ausgeschlossen, da keine entsprechenden Spuren vorhanden waren.

Indizien und Vorstrafen

Obwohl der Fall fast drei Jahrzehnte alt ist, führten neue Ermittlungen im Bereich der Cold Cases zur Rückverfolgung des Angeklagten. DNA-Spuren, die unter den Fingernägeln der weiblichen Opfer gefunden wurden, wie auch Blut des Angeklagten in einer Schublade, konnten die Identifizierung unterstützen. Diese Aspekte sind entscheidend, denn sie sind die Hauptbeweise in einem Fall, in dem es keine unmittelbaren Zeugen oder Videoaufnahmen gibt.

Der Angeklagte hat eine lange Liste an Vorstrafen. Dazu zählen unter anderem sieben Fälle von versuchtem Mord. Bereits 1983 stach er wegen einer Geldsumme von 400 D-Mark auf einen Mann ein, der nur durch eine Not-Operation gerettet werden konnte. Die Staatsanwaltschaft thematisiert auch, dass seine Brandlegung nach der Tat, die an mehreren Stellen in der Wohnung stattfand, nicht nur die Opfer, sondern auch andere Menschen in Gefahr brachte.

Widersprüche und Verteidigungsstrategie

In seiner Verteidigung plädiert der Angeklagte auf Freispruch und argumentiert, dass die Indizien gegen ihn nicht ausreichend seien. Er behauptet, zur Zeit des Verbrechens ein Alibi zu haben und in der Saarbrücker Drogenszene aktiv gewesen zu sein. Doch diese Aussagen konnten durch Zeugen nicht bestätigt werden. Währenddessen wurden die psychischen Folgen des Verbrechens für die Kinder der getöteten Frau von den Nebenklagevertreterinnen schildert, was die emotionale Tragweite des Falls unterstreicht.

Das Urteil im Fall Völklingen wird am 4. Juni 2025 um 10:00 Uhr verkündet.

Die Staatsanwaltschaft und die Nebenklage fordern in diesem Fall nicht nur die lebenslange Haftstrafe, sondern auch eine Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Diese Aspekte stehen im Mittelpunkt der Debatte während des Prozesses, der bereits für heiß diskutierte rechtliche und moralische Fragen gesorgt hat.

Für weitere Informationen über den Fall und die Details des Prozesses, verweisen wir auf die Berichte von sr.de und welt.de.

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Ort Völklingen, Deutschland
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