Rettungseinsatz im Rhein: Wer zahlt für die gefährlichen Sprünge?

Rettungseinsätze im Rhein: Wie die Kosten für Rettungen in Rheinland-Pfalz variieren und was Schwimmer beachten sollten.
Rettungseinsätze im Rhein: Wie die Kosten für Rettungen in Rheinland-Pfalz variieren und was Schwimmer beachten sollten. (Symbolbild/NAG)

Mainz, Deutschland - Am vergangenen Wochenende mussten mehrere Männer aus dem Rhein gerettet werden, nachdem sie aus verschiedenen Gründen ins Wasser gesprungen waren. Der erste Vorfall ereignete sich, als ein betrunkener Mann von der Theodor-Heuss-Brücke sprang und daraufhin mit einem großen Aufgebot von 40 Einsatzkräften gerettet wurde. Ein weiterer Einsatz wurde beim WeinUfer-Fest in Mainz notwendig, als ein Mann ebenfalls ins Wasser sprang und gerettet werden musste. Diese Vorfälle werfen Fragen bezüglich der Kosten für die Rettungseinsätze auf.

Die Kosten für solche Rettungsaktionen können stark variieren und hängen von der Anzahl der eingesetzten Kräfte und Geräten ab. Laut Tagesschau erhebt die Wasserschutzpolizei 70 Euro pro angefangene Stunde pro Beamten, zuzüglich der Kosten für die Fahrzeuge. Die DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) gibt an, dass ihre Einsatzfahrzeuge zwischen 40 und 65 Euro pro Stunde kosten, während freiwillige Helfer zwischen 35 und 50 Euro pro Stunde in Rechnung stellen können. Besonders hohe Ausgaben können bei Einsätzen mit Rettungshubschraubern anfallen, die schnell fünfstellige Beträge erreichen können.

Kostenübernahme und Haftung

Ein weiterer Aspekt ist die Haftung bei Rettungseinsätzen. Die Kosten einer Rettungsaktion müssen in der Regel von den Verursachern getragen werden, wenn grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz nachgewiesen wird. Die DLRG betont, dass die Menschen, die sich in Gefahr befinden, den Notruf wählen sollten, ohne sich über die entstehenden Kosten Gedanken zu machen. Bei Verstößen gegen Verbote, wie zum Beispiel „Schwimmen verboten“-Schilder, kann es jedoch sein, dass die Kosten an die Betroffenen weitergegeben werden.

Die Wasserschutzpolizei erklärte, dass sie nicht jeden Einsatz in Rechnung stellt, da Rettungsmaßnahmen grundsätzlich Pflicht sind. Im konkret erwähnten Fall könnte der Mann, der von der Brücke sprang, für die Hubschrauber-Kosten haftbar gemacht werden. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, verantwortungsbewusst zu handeln, insbesondere an Gewässern mit starken Strömungen.

Gefahren beim Schwimmen im Rhein

Die DLRG warnt eindringlich vor den Gefahren beim Schwimmen im Rhein. Besonders die Strömungen können lebensgefährlich sein. Es gibt kein generelles Badeverbot für den Rhein, da eine solche Maßnahme schwer durchzusetzen wäre. Dennoch sollte jeder Schwimmer sich der Risiken bewusst sein und Verantwortung gegenüber seiner eigenen Sicherheit und die anderer übernehmen.

Für den Fall eines Sturzes in den Rhein gibt die DLRG einige Verhaltenstipps: Ruhe bewahren, sich auf den Rücken drehen und mit der Strömung treiben lassen, während man um Hilfe ruft. Diese einfachen Ratschläge können in einer kritischen Situation entscheidend sein.

Die Vorfälle der vergangenen Tage sollten sowohl als Warnung als auch als Reminder dienen, wie wichtig Sicherheit im Umgang mit Wasser ist.

Details
Ort Mainz, Deutschland
Quellen