Preisträger im Landtag: Rheinland-Pfälzische Talente kämpfen gegen Desinformation

Im Mainzer Landtag wurden am 28.05.2025 die Sieger des 72. Europäischen Wettbewerbs ausgezeichnet. Bildung, Demokratie und europäische Werte standen im Fokus.
Im Mainzer Landtag wurden am 28.05.2025 die Sieger des 72. Europäischen Wettbewerbs ausgezeichnet. Bildung, Demokratie und europäische Werte standen im Fokus. (Symbolbild/NAG)

Mainzer Landtag, Mainz, Deutschland - Die Preisverleihung des 72. Europäischen Wettbewerbs fand heute im Mainzer Landtag statt. Über 6.300 Schülerinnen und Schüler aus 89 Schulen in Rheinland-Pfalz waren in den Wettbewerb eingebunden, und die Veranstaltung zog zahlreiche geladene Gäste an. Besonders geehrt wurden die Gewinner der 82 ersten Landespreise, welche die Bedeutung der politischen Bildung und des europäischen Bewusstseins stärken.

Unter den Anwesenden befanden sich hochrangige Vertreter wie der Staatsminister für Bildung, Sven Teuber, und Landtagsvizepräsident Matthias Lammert. Teuber betonte in seiner Rede die zentrale Rolle der Verteidigung demokratischer Werte, während Lammert das Engagement der Teilnehmer lobte und auswählte, dass der Wettbewerb eindrucksvoll demonstriere, wie relevant Europa für die Jugend ist.

Präsentation der Sieger

Die Siegerehrung beinhaltete auch ein Podiumsgespräch, abgerundet durch die Präsentationen von Julia Goldenbaum vom Max-Slevogt-Gymnasium und Alessandro Laudani vom Evangelischen Trifels-Gymnasium. Julia beeindruckte das Publikum mit einem Poetry Slam über den Einfluss von Populisten auf die Meinungsbildung. Alessandro und sein Mitschüler Philipp Klimek stellten einen Videoclip vor, der sich mit der Problematik von Falschinformationen auf sozialen Plattformen auseinandersetzte.

Dr. Norbert Herhammer von der Europa-Union Rheinland-Pfalz wies in seiner Ansprache darauf hin, dass Europa vor verschiedenen Herausforderungen stehe, unter anderem durch den völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine. Er unterstrich die Notwendigkeit strategischer Autonomie Europas in einer Zeit, in der Desinformationen eine stetig wachsende Bedrohung darstellen.

Strategien der EU gegen Desinformation

In diesem Kontext ist es wichtig, die Strategien der Europäischen Union zur Bekämpfung von Desinformation zu berücksichtigen. Die EU stützt ihre Analyse auf umfangreiche empirische Studien und hat die High Level Expert Group on Fake News and Online Disinformation ins Leben gerufen. Diese Gruppe definiert Desinformationen und erarbeitet empfohlene Maßnahmen zur Bekämpfung des Problems.

Die EU verfolgt verschiedene Ansätze, unter anderem Selbstverpflichtungen großer digitaler Plattformen zur Eindämmung von Falschinformationen. Facebook und Google sind zentrale Akteure in der digitalen Infrastruktur und haben sich verpflichtet, den Verbreitungsweg von Desinformationen zu minimieren. Ein Verhaltenskodex wurde erarbeitet, um den Schutz vor Falschinformationen zu gewährleisten.

  • Plattformen müssen in Technologien investieren, die die Verbreitung korrekter Informationen fördern.
  • Facebook hat ein Archivsystem für politische Werbung eingerichtet, während Google ein durchsuchbares Werbeanzeigen-Archiv plant.
  • Beide Unternehmen haben sich dazu verpflichtet, mehr Transparenz bei politischen Werbeanzeigen zu schaffen.

Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Effektivität der EU-Strategien gegen Desinformation in Frage gestellt. Kritiker bemängeln unter anderem das geringe Budget der EU East StratCom Task Force, die gegen russische Desinformationskampagnen arbeitet. Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 wurden über 4.500 Fälle identifiziert, jedoch wird betont, dass weitere Schritte erforderlich sind, um die Nachhaltigkeit der Maßnahmen sicherzustellen.

In Anbetracht dieser Herausforderungen wird deutlich, dass die Verteidigung demokratischer Werte und der Kampf gegen Desinformation eng miteinander verbunden sind. Die Ereignisse im Mainzer Landtag und die Problematiken, die durch den digitalen Raum verstärkt werden, zeigen, wie wichtig es ist, ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für diese Themen zu entwickeln. Weitere Informationen dazu finden Sie in den Artikeln von bm.rlp.de und bpb.de.

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Ort Mainzer Landtag, Mainz, Deutschland
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