Strafbefehl nach katastrophalem Unfall an Moselschleuse Müden!

Nach einem Unfall an der Moselschleuse Müden im Dezember 2024 wurde ein Schiffsführer wegen fahrlässiger Gefährdung verurteilt.
Nach einem Unfall an der Moselschleuse Müden im Dezember 2024 wurde ein Schiffsführer wegen fahrlässiger Gefährdung verurteilt. (Symbolbild/NAG)

Moselschleuse Müden, Rheinland-Pfalz, Deutschland - Im Dezember 2024 kam es an der Moselschleuse Müden zu einem gravierenden Unfall, als ein dabei eingesetztes Schiff ungebremst gegen ein Schleusentor prallte. Der Schiffsführer hat dabei seine Sorgfaltspflicht verletzt, was zu umfangreichen Ermittlungen führte. Wie n-tv berichtet, wurden aufgrund des Vorfalls rund 70 Schiffe tagelang im Schiffsverkehr aufgehalten.

Nach dem Aufprall wurden die Tore der Schleuse stark beschädigt und mussten komplett ersetzt werden. Die Reparaturarbeiten sind seit Anfang Februar 2025 abgeschlossen, sodass der Schiffsverkehr wieder uneingeschränkt fließen kann. Der Schaden, der durch den Unfall entstand, wird auf etwa 5,4 Millionen Euro geschätzt.

Ermittlungen und rechtliche Konsequenzen

Gegen den Schiffsführer wurde ein Strafbefehl erlassen, da er der fahrlässigen Gefährdung des Schiffsverkehrs (Paragraph 315a Strafgesetzbuch) beschuldigt wird. Eine Geldstrafe wurde verhängt, deren Höhe jedoch nicht bekannt gegeben wurde. Der Strafbefehl ist bereits rechtskräftig, was die Verantwortung des Schiffsführers unterstreicht.

Im Rahmen der Ermittlungen gelangten die Behörden zu dem Schluss, dass das Schiff zum Zeitpunkt des Unfalls im Autopilot-Modus mit einer Geschwindigkeit von 12,2 km/h in die Schleuse einfuhr. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass teilautonomes Fahren auf der Mosel erlaubt ist, solange der Schiffsführer jederzeit eingreifen kann. Unklar bleibt jedoch, warum der Schiffsführer in dieser kritischen Situation nicht reagierte; die Ermittlungen konzentrieren sich weiterhin auf mögliche menschliche Fehler oder eine falsche Einschätzung der Gegebenheiten.

Technische Aspekte des Vorfalls

Eine technische Analyse des Vorfalls zeigte, dass kein Defekt am Motor oder der Steuerung des Schiffes festgestellt werden konnte. Zudem gibt es keine Hinweise auf Alkohol- oder Drogenkonsum bei dem Schiffsführer, was weitere Spekulationen über die Umstände des Unfalls ausschließt. Videoaufnahmen dokumentieren den ungebremsten Aufprall des Schiffes, das schließlich das Schleusentor zerstörte.

Die Folgen dieses Vorfalls waren erheblich und haben nicht nur die direkte Umgebung der Moselschleuse Müden betroffen, sondern auch den gesamten Schiffsverkehr in der Region beeinträchtigt. Notgeschleuste Schiffe während der Reparaturphase zeugen von den weitreichenden Auswirkungen, die solche Unfälle auf den Wasserwegverkehr haben können. Um die Lehren aus diesem Vorfall zu ziehen, bleibt die weitere Untersuchung des Schiffsführers und der Umstände, die zu dem Unglück führten, von großer Bedeutung. Die Disziplinarmaßnahmen und etwaige Versicherungszahlungen an die Geschädigten stehen zudem noch aus, wie SWR zu berichten weiß.

Details
Ort Moselschleuse Müden, Rheinland-Pfalz, Deutschland
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