Neue Selbsthilfegruppe in Miehlen: Unterstützung für pflegende Angehörige!

Neue Selbsthilfegruppe in Nastätten hilft pflegenden Angehörigen. Erster Termin am 13. Juni im Georg-Brandt-Haus.
Neue Selbsthilfegruppe in Nastätten hilft pflegenden Angehörigen. Erster Termin am 13. Juni im Georg-Brandt-Haus. (Symbolbild/NAG)

Miehlen, Deutschland - In der Verbandsgemeinde Nastätten wurde eine neue Selbsthilfegruppe gegründet, die sich an pflegende Angehörige richtet. Diese Gruppe soll denjenigen Unterstützung bieten, die täglich die herausfordernde Pflege von Angehörigen leisten. Die Infoversammlung zu diesem wichtigen Thema fand im Bürgerhaus in Miehlen im Rhein-Lahn-Kreis statt und zog etwa 80 Teilnehmer an. Dabei waren verschiedene Organisationen, darunter der Hospizverein, das Demenz-Netzwerk und das Deutsche Rote Kreuz (DRK), mit Informationsständen vertreten, um über ihre Angebote zu informieren. So berichtete SWR über die Veranstaltung.

Bei der Veranstaltung war Sylvia Wawrzinski-Schmidt vom Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe Westerburg anwesend und wandte sich mit wichtigen Ratschlägen an die pflegenden Angehörigen. Diese stehen häufig unter enormem Druck; in Rheinland-Pfalz werden rund 200.000 Menschen zuhause gepflegt, wie die Westerwälder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (WeKISS) feststellt. Wawrzinski-Schmidt hob die Bedeutung von Selbstfürsorge und Unterstützung für pflegende Angehörige hervor, die oft an ihre Grenzen geraten.

Selbsthilfe als wichtige Unterstützung

Die neu gegründete Selbsthilfegruppe in Nastätten wird sich erstmals am 13. Juni im Georg-Brandt-Haus um 15 Uhr treffen. Bei diesen Treffen sollen pflegende Angehörige emotionale Unterstützung und Austausch auf Augenhöhe finden. Viele Pflegepersonen kämpfen nicht nur mit der physischen Belastung, sondern auch mit emotionalen Herausforderungen und bürokratischen Hürden. Beispielsweise ist Annelie Wintergerst eine Teilnehmerin, die ihren Ehemann mit Pflegegrad vier pflegt. Sie betont, wie wichtig die Selbsthilfegruppe für sie ist, insbesondere in Bezug auf emotionale Begleitung und Unterstützung bei bürokratischen Fragen.

Ein Blick auf die Erfahrungen weiterer Mitglieder zeigt den Stellenwert solcher Gruppen: Christine Wäschenbach, die ihre Eltern pflegt, nutzt die Selbsthilfegruppe nicht nur für Rat, sondern auch für den Austausch über praktische Tipps und Erfahrungen. Ulla Laux, die die Selbsthilfegruppe „Vergiss mein nicht…“ in Lahnstein gründete, möchte mit anderen über die Herausforderungen und Belastungen von Demenz sprechen.

Wertschätzung und Anerkennung für pflegende Angehörige

Die Betreuung eines pflegebedürftigen Menschen kann leicht zu einer 24-Stunden-Aufgabe werden. Viele pflegende Angehörige empfinden sich oft hilflos, verzweifelt und erschöpft. Die alltäglichen Anforderungen können zu einer Überforderung führen, die durch die regelmäßige Teilnahme an Selbsthilfegruppen oder Gesprächskreisen gemildert werden kann. Diese bieten nicht nur die Möglichkeit, Probleme anzusprechen, sondern auch gemeinsame Lösungen zu finden und Unterstützung zu erfahren.

Für Interessierte besteht die Möglichkeit, am monatlichen Gesprächskreis für pflegende Angehörige teilzunehmen, der jeden ersten Mittwoch im Monat von 15:30 bis 17 Uhr im evangelischen Altenhilfezentrum Ida Becker Haus in Traben-Trarbach stattfindet. Die Teilnahme ist kostenfrei, und während der Treffen steht Betreuung für die Angehörigen zur Verfügung. Darüber hinaus werden regelmäßig Referenten zu ausgewählten Themen eingeladen. Informationen dazu erhält man bei Sabine Herfen unter der Telefonnummer 0 65 71 – 9 55 79 40 oder per E-Mail an sabine.herfen@pflegestuetzpunkte-rlp.de.

Diese Initiativen spiegeln die wachsende Anerkennung und Wertschätzung wider, die pflegenden Angehörigen entgegengebracht wird. Die Bedeutung von Unterstützung und Gemeinschaft in dieser oft belastenden Rolle kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, und die neuen Selbsthilfegruppen bieten hierfür eine wichtige Plattform.

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Ort Miehlen, Deutschland
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