Asiatische Hornissen breiten sich aus: Gefährliche Plage in Schleswig-Holstein!

Asiatische Hornissen breiten sich in Rheinland-Pfalz aus. Experten warnen vor den Folgen für heimische Insekten und die Imkerei.
Asiatische Hornissen breiten sich in Rheinland-Pfalz aus. Experten warnen vor den Folgen für heimische Insekten und die Imkerei. (Symbolbild/NAG)

Lübeck, Deutschland - In Schleswig-Holstein wurden erstmals Sichtungen der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) gemeldet, insbesondere aus Lübeck und Tielen im Kreis Schleswig-Flensburg. Diese invasive Spezies, die aus Südostasien stammt und seit 2004 über Warentransporte nach Frankreich eingeschleppt wurde, breitet sich in Europa zügig aus. Experten warnen, dass ihre Einwanderung mittlerweile unumkehrbar ist. Die Hornisse ist bereits in mehreren Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen, weit verbreitet. In Nordrhein-Westfalen allein wurden bereits Hunderte von Sichtungen dokumentiert.

Die Asiatische Hornisse unterscheidet sich von der heimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro) durch ihre geringere Größe und ihren dunkleren Körper mit auffällig gelben Füßen. Ein Staat kann bis zu 2.000 Individuen umfassen, während die heimischen Hornissenstaaten mit maximal 700 Tieren genügen müssen. Die Hornisse jagt zahlreiche Insekten, insbesondere Honigbienen, die sie als Proteinquelle für ihre Nachkommen benötigt. Dies hat bereits zu Ernteverlusten in Ländern wie Frankreich und Spanien geführt.

Ausbreitung und Klimafaktoren

Die rasante Ausbreitung der Asiatischen Hornisse wird durch die Klimakrise begünstigt. Sie wandert jährlich etwa 80 Kilometer weiter voran. Zudem zieht die Hornisse im Hochsommer in die Baumwipfel um, was ihre Sichtung erschwert. Falsche Meldungen über Sichtungen sind häufig; viele vermutete Asiatische Hornissen stellen sich letztlich als heimische Arten heraus. Der NABU appelliert an die Naturschutzbehörden, dringend Maßnahmen zur Eindämmung der Hornisse umzusetzen, um negative Auswirkungen auf die heimische Fauna zu vermeiden.

Obwohl die Asiatische Hornisse oft fälschlicherweise als aggressiv wahrgenommen wird, greifen sie Menschen in der Regel nicht an, solange man sich nicht in unmittelbarer Nähe ihres Nests befindet. Dennoch kann die Entfernung von Hornissennestern gefährlich sein und sollte nur von Fachleuten vorgenommen werden. Selbstversuche sind nicht zu empfehlen, da die Tiere bei Bedrohung aggressiv reagieren können.

Gesetzliche Maßnahmen und Tipps

Die EU hat die Asiatische Hornisse 2018 auf die Liste der invasiven Arten gesetzt, was verpflichtet, geeignete Bekämpfungsmaßnahmen zu ergreifen. Ab März 2025 ist die Asiatische Hornisse offiziell als etablierte Art in Deutschland anerkannt, was die gesetzlichen Grundlagen zur Bekämpfung ändert. In vielen Bundesländern ist sie jedoch noch nicht weit verbreitet, was eine Verlangsamung der Ausbreitung ermöglicht.

  • Sicherstellen, dass es sich tatsächlich um eine Asiatische Hornisse handelt.
  • Die Sichtung über die Meldeplattform des jeweiligen Bundeslandes melden.
  • Das Nest professionell entfernen lassen.

Imker können zudem ihre Bienenstöcke mit kleinmaschigen Gitterstäben schützen, um ihre Bienenvölker vor den Angriffe der Hornissen zu schützen. Der fortwährende Umgang mit der Asiatischen Hornisse erfordert sowohl Aufklärung als auch präventive Maßnahmen, um der drohenden Gefahr für die heimischen Insektenarten und die Imkerei entgegenzuwirken.

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Ort Lübeck, Deutschland
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