Tachobetrug in Luxemburg: So schützen Sie sich vor Manipulation!

Luxemburg hat eine geringe Manipulationsrate von Kilometerzählern, doch Privatverkäufe bergen Risiken. Tipps zur Sicherheit beim Kauf.
Luxemburg hat eine geringe Manipulationsrate von Kilometerzählern, doch Privatverkäufe bergen Risiken. Tipps zur Sicherheit beim Kauf. (Symbolbild/NAG)

Luxemburg, Luxemburg - In Luxemburg sind mittlerweile schätzungsweise 6 Prozent der Kilometerzähler an Fahrzeugen manipuliert. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor, die die Manipulationsrate in Luxemburg mit vergleichbaren Zahlen in Belgien in Einklang bringt. Allerdings liegt der Wert deutlich unter jenen in Ländern wie Mazedonien, wo etwa 25,61 Prozent der Tachometer gefälscht sind. Im Vergleich dazu verzeichnet Deutschland eine Manipulationsrate von 12,5 Prozent und Frankreich 8 Prozent. Die geringe Betrugsrate in Luxemburg wird insbesondere durch den jungen Altersschnitt des Fahrzeugbestands begünstigt, da die meisten Gebrauchtwagenkäufer laut lessentiel.lu über Händler mit transparenten Wartungsheften kaufen.

Allerdings weist der luxemburgische Automobil Club (ACL) darauf hin, dass Privatverkäufe das Risiko von Kilometerbetrug deutlich erhöhen. Laut Frank Lentz von Fedamo sollten Käufer besonders bei verlockenden Angeboten im Internet Vorsicht walten lassen und kritisch Fragen zu Kilometerständen stellen.

Risiken und Warnhinweise

Obwohl die Manipulationsrate in Luxemburg niedrig ist, bleibt ein gewisses Betrugsrisiko bestehen, insbesondere beim Import von Fahrzeugen aus Ländern mit höheren Betrugsmöglichkeiten. DP-Ministerin Yuriko Backes hat betont, dass Luxemburg seine gesetzlichen Verpflichtungen im Kampf gegen Tachobetrug erfüllt hat. Dennoch plädieren sowohl Fedamo als auch die luxemburgische Regierung für eine europäische Lösung zur Bekämpfung dieses Phänomens.

Der ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club) ergänzt die Thematik mit Zahlen aus Deutschland: Eine Untersuchung zeigt, dass bei jedem dritten Gebrauchtwagen der Tacho manipuliert ist. Manipulationen erhöhen den Verkaufspreis eines Fahrzeugs im Durchschnitt um 3000 Euro und verursachen einen jährlichen Gesamtschaden von rund 6 Milliarden Euro durch Tachomanipulationen in Deutschland. Trotz der EU-Verordnung von 2017, die einen systematischen Schutz des Kilometerstands vorschreibt, bleibt das Problem bestehen, da auch aktuelle Modelle leicht manipuliert werden können.

Tipps zur Vermeidung von Tachobetrug

Um sich vor Tachobetrug zu schützen, gibt der ADAC wertvolle Tipps:

  • Prüfen Sie die Fahrzeughistorie, inklusive Reparaturrechnungen und Inspektionshefte.
  • Nehmen Sie Kontakt zu Vorbesitzern auf.
  • Verlangen Sie eine schriftliche Angabe der „tatsächlichen Laufleistung“ im Kaufvertrag.
  • Führen Sie einen Gebrauchtwagencheck in einem ADAC Prüfzentrum durch.
  • Beachten Sie den Pflegezustand und die Betriebsbedingungen der Vorbesitzer.
  • Lassen Sie Fehler- und Wartungsintervall-Speicher auslesen.
  • Überprüfen Sie das Produktionsdatum von Tacho und Steuergeräten.

Zusätzlich haben Hersteller wie Audi und Volkswagen technische Maßnahmen ergriffen, um Tachomanipulation zu erschweren, indem sie sogenannte HSM-Technik (Hardware Secure Module) einsetzen. Dennoch sind Manipulationsgeräte im Internet leicht erhältlich und können für ab etwa 150 Euro erworben werden. Obwohl der Verkauf solcher Geräte legal ist, bleibt die Manipulation des Kilometerstands gesetzlich verboten.

Die Polizei hat in der Vergangenheit bereits Erfolge im Kampf gegen Tachobetrüger erzielt, und Verbraucher können ihre Fahrzeugdaten kostenlos abrufen, um mehr Sicherheit beim Gebrauchtwagenkauf zu gewährleisten. Es bleibt jedoch wichtig, wachsam zu sein und sich über die Risiken des Tachobetrugs zu informieren, wie adac.de eindringlich empfiehlt.

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Ort Luxemburg, Luxemburg
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