Grüne im Saarland: Jetzt Tempo für reaktivierte Bahnstrecken!

Merzig, Deutschland - Die Reaktivierung alter Bahnstrecken im Saarland hat in den letzten Monaten zunehmend an Fahrt gewonnen. Dabei handelt es sich um ein großes Projekt, das entscheidend für die zukünftige Verkehrsentwicklung in der Region ist. Der Grünen-Landesvorsitzende Volker Morbe betonte am Dienstag in Saarbrücken, dass die Gefahr des Scheiterns besteht, wenn die Landesregierung die Umsetzung der Maßnahmen verzögert. Er forderte mehr Tempo bei der Umsetzung und eine bessere Einbindung der Kommunen in die Planungsprozesse. Die aktuelle Chance müsse genutzt werden, um langfristige Nachteile zu vermeiden. Saarbrücker Zeitung berichtet, dass Morbe seine Forderungen während einer Pressekonferenz äußerte.

Am 12. November 2024 stellte Ministerin Petra Berg die Ergebnisse einer umfassenden Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung von Bahnstrecken im Saarland vor. Der Verkehrsentwicklungsplan ÖPNV Saarland, der 2021 verabschiedet wurde, identifiziert fünf Eisenbahnstrecken mit Reaktivierungspotenzial. Diese sind:

• Rosseltalbahn (Saarbrücken – Fürstenhausen – Großrosseln)
• Bisttalbahn (Fürstenhausen/Völklingen – Hostenbach – Überherrn)
• Ehemalige Merzig-Büschfelder-Eisenbahn (Merzig – Losheim am See)
• Primstalbahn (Dillingen/Saarlouis – Körprich – Lebach/Schmelz – Wadern)
• Bliestalbahn (Homburg – Schwarzenacker – Blieskastel-Lautzkirchen)

Finanzierung und Kosten-Nutzen-Analyse

Die finanziellen Mittel für die Reaktivierung werden erhebliche Unterstützung durch den Bund erhalten, der bis zu 90 Prozent der Investitionskosten fördert, wenn das Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) größer als 1 ist. Bei der Analyse der einzelnen Strecken wurden verschiedene Varianten hinsichtlich des Betriebskonzepts und der technischen Ausgestaltung untersucht.

Die Ergebnisse der Kosten-Nutzen-Analyse zeigten insbesondere positive NKV-Werte für folgende Strecken:

Die positiven Ergebnisse dieser Studien werden nun den betroffenen Städten, Gemeinden und Landkreisen vorgestellt. Diese haben bis Ende des ersten Quartals 2025 die Möglichkeit, Beschlüsse zu fassen. Der Ministerrat plant, im zweiten Quartal 2025 eine finale Entscheidung über die weitere Vorgehensweise zu treffen, was die zukünftige Mobilität in der Region maßgeblich beeinflussen könnte. Die Notwendigkeit zur schnellen Entscheidung wird auch von Saarland.de unterstrichen.