Psychiatrie-Schließung in Merzig: Personalengpass sorgt für Chaos!

Die SHG-Klinik Merzig schließt ihre stationäre Psychiatrie ab 1. Juni 2025 wegen Personalengpässen. Minister fordert Lösungen.
Die SHG-Klinik Merzig schließt ihre stationäre Psychiatrie ab 1. Juni 2025 wegen Personalengpässen. Minister fordert Lösungen. (Symbolbild/NAG)

Merzig, Deutschland - Dunkle Wolken hängen über dem Grünen Kreis: Die stationäre Psychiatrie am SHG-Klinikum Merzig wird ab dem 1. Juni vorläufig geschlossen. Dies wurde von der Klinikleitung bestätigt, nachdem die Ankündigung vor wenigen Tagen von den Trägern der Klinik bekannt gegeben wurde. Der Hauptgrund für die Schließung sind bedenkliche Personalengpässe, die eine optimale Patientenversorgung nicht mehr garantieren können, wie die Saarbrücker Zeitung berichtet.

Mit der Schließung gehen alle stationär aufzunehmenden Psychiatrie-Patienten nach Völklingen. Bereits seit der Insolvenz der SHG-Klinik vor zwei Jahren wurden schrittweise Betten nach Völklingen transferiert. Nun kommen die letzten acht verbliebenen Betten in Merzig hinzu, wodurch sich die insgesamt in Völklingen verfügbaren Plätze auf 20 erhöht. Dies wird als vorübergehende Maßnahme gesehen, dennoch zeigen die Umstände, dass die Probleme mit der Personalsituation seit längerem bestehen. In der Merziger Psychiatrie sind seit über zwei Jahren überwiegend Honorar-Ärzte angestellt, was erhebliche Kostensteigerungen nach sich gezogen hat, berichtet die SR.

Reaktionen und Ausblick

Das Gesundheitsministerium wurde am Mittwoch über die Entscheidung informiert und fordert nun eine schnelle Lösung, um die Versorgung psychisch erkrankter Menschen sicherzustellen. Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) unterstrich die Dringlichkeit solcher Maßnahmen, da eine adäquate medizinische Versorgung in der Nähe für die Betroffenen unerlässlich ist. In den letzten Monaten gab es immer wieder Berichte über Engpässe, und jetzt stellt sich die Frage, wie langfristig die Klinik ihren Versorgungsauftrag erfüllen kann. In der Vergangenheit wurde im Krankenhausplan ein ursprüngliches Kontingent von 76 Betten für den gesamten Landkreis festgelegt.

Die Merziger SHG-Klinik hat sich immer wieder in finanzieller Schieflage präsentiert. Der Insolvenz-Antrag im Sommer 2023 hatte weitreichende Konsequenzen, und der ursprüngliche Plan zur kompletten Schließung der Geburtshilfe und Psychiatrie wurde schließlich verworfen. Stattdessen wollte man eine Basisversorgung aufrechterhalten, welche nun jedoch ernsthaft in Gefahr ist.

  • Schließung ab dem 1. Juni 2025
  • Bettenübernahme nach Völklingen: insgesamt 20
  • Problematische Personalsituation und hohe Kosten durch Honorar-Ärzte
  • Gesundheitsministerium fordert schnelle Lösungen zur Patientenversorgung
  • Finanzielle Schwierigkeiten der Klinik seit längerem bekannt

Die Schließung der stationären Psychiatrie wird von vielen als ein besorgniserregendes Zeichen für das Gesundheitssystem in der Region gesehen. Der Verlust an Betten und darauf spezialisierter Versorgung unterstreicht die Herausforderungen, vor denen die örtlichen Gesundheitsanbieter stehen, und wirft Fragen nach der zukünftigen medizinischen Betreuung in der Region auf.

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Ort Merzig, Deutschland
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