Theel in Lebach: Erfolgreiche Renaturierung für bessere Natur!

Lebach, Deutschland - Die Renaturierung der Theel in Lebach ist ein wichtiges Projekt, das nicht nur die lokale Biodiversität fördern soll, sondern auch im Einklang mit den europäischen Umweltvorschriften steht. Die Landschaftsagentur Plus GmbH hat dazu die Theel auf einer Länge von rund 700 Metern erfolgreich umgestaltet. Ziel dieses Vorhabens ist es, Defizite aus jahrzehntelangen Begradigungsmaßnahmen zu beheben und das Gewässer so in einen ökologisch stabilen Zustand zu überführen.

Die Renaturierungsarbeiten sind im Jahr 2021 von der Projektgesellschaft Batteriefabrik Heusweiler mbH in Auftrag gegeben worden. Zweck der Umgestaltung ist es, bis zum Jahr 2027 einen Fluss mit gutem ökologischem und chemischen Zustand zu schaffen, wie es die europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vorsieht. Diese Richtlinie hat das Ziel, dass alle Fließgewässer bis spätestens 2027 in gutem Zustand sind.

Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung

Die Ausgangssituation der Theel war durch einen monotonen Verlauf und steile Uferböschungen geprägt, was eine gezielte ökologisch notwendige Aufwertung erforderlich machte. Entlang des Gewässers entsprach die Vegetation nicht den natürlichen Standortbedingungen. Durch die neu modellierte Bachführung und den Einsatz ingenieurbiologischer Bauweisen, wie zum Beispiel Sohlgurte, wird nun ein strukturreicher Lebensraum für Flora und Fauna geschaffen.

Die Firma Floratec GmbH war für die technischen Umgestaltungsmaßnahmen verantwortlich, bei denen auch vorhandene Wasserbausteine wiederverwendet wurden. Diese dienen nun als Störsteine, um die Gewässerdynamik zu verbessern. Durch die Renaturierung steigt nicht nur die Lebensqualität der Flora und Fauna, sondern auch der Freizeitwert für die Bevölkerung in Lebach, da das Gewässerbett nun direkt einsehbar und erlebbar ist.

Gesetzliche Grundlagen und Ausblick

Die Renaturierung entspricht den rechtlichen Vorgaben der WRRL und des deutschen Wasserhaushaltsgesetzes (WHG). Letzteres bildet den Kern des deutschen Wasserrechts und regelt den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Gewässern. Das WHG schreibt Renaturierungsgebote vor, um die natürlichen Gewässerzustände zu erhalten und naturnah ausgebaute Gewässer in ihren Ursprungszustand zurückzuführen.

Aktuellen Berichten zufolge waren im Jahr 2014 lediglich etwa 7 % der deutschen Bäche und Flüsse in gutem ökologischem Zustand, während 93 % dieses Ziel verfehlen. Die Hauptursache für diese Missstände sind hydromorphologische Veränderungen, die zu einer Beeinträchtigung der strukturellen Ausgestaltung und Vielfalt der Gewässer führen. Die Arbeitsgemeinschaft Wasser von Bund und Ländern koordiniert Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustands, wobei Renaturierungen als entscheidend angesehen werden.