Ford Köln: Streik bringt 11.500 Jobs in Gefahr – Kampf um Zukunft!

Köln, Deutschland - Am 14. Mai 2025 führte die Belegschaft des Ford-Werks in Köln einen 24-Stundenstreik durch, der von der IG Metall initiiert wurde. Der Streik richtete sich gegen die drohende Schließung des Werks, und eine überwältigende Mehrheit von 93,5 Prozent der Urabstimmenden befürwortete diese Maßnahme. Die Wahlbeteiligung lag bei 95,7 Prozent, was das hohe Engagement der Mitarbeitenden verdeutlicht. Der Streik führte zu einem kompletten Produktionsstopp und sollte Druck auf die Geschäftsführung ausüben, um die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag voranzutreiben, die seit dem 27. März 2025 am Kölner Standort laufen. Ford plant bis Ende 2027 den Abbau von 2.900 Arbeitsplätzen, was zusätzlich zur Unsicherheit unter den Beschäftigten beiträgt.
Doch am Montag nach dem Streiktag gab es eine überraschende Wende: Der Streik wurde abgesagt, ohne dass die IG Metall näher darauf einging. Man verwies auf nicht näher definierte Eckpunkte, die mit der deutschen Geschäftsführung abgestimmt worden seien. Gewerkschaftssekretärin Kerstin Klein erklärte, dass die Geschäftsführung in den Verhandlungen auf die Gewerkschaft zugekommen sei. Benjamin Gruschka, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende, wies darauf hin, dass bestimmte Eckpunkte für weitere Verhandlungen festgelegt wurden, die jedoch die Zustimmung der US-Konzernzentrale benötigen.
Spannungen und Herausforderungen
Die Situation bleibt angespannt, da Frank Koch und David Lüdtke, beide Vertrauenskörperleiter, deutlich machten, dass sie bereit sind, den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen und gegebenenfalls weitere Streiks durchzuführen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die IG Metall und Betriebsrat zunehmend in der Kritik stehen, da ihnen vorgeworfen wird, Arbeitskämpfe nicht ausreichend zu unterstützen. Anstatt auf konfrontative Maßnahmen zu setzen, bevorzugen sie Verhandlungen, was zu Unsicherheiten unter den Beschäftigten führt.
Darüber hinaus wird auf die prekäre Lage von 3.000 Beschäftigten der HKM in Duisburg verwiesen, die ebenfalls von möglichen Werksschließungen betroffen sind. Ähnlich wie in Köln hatte die IG Metall auch dort Streiks und Kundgebungen abgesagt, um in neue Verhandlungen zu gehen. Diese Vorgehensweise stellt die Frage auf, ob die Interessen aller Betroffenen ausreichend gewahrt werden.
Forderungen der Belegschaft
Die Kölner Ford-Belegschaft fordert nicht nur einen Sozialtarifvertrag mit fairen Abfindungen, Transfermaßnahmen und Insolvenzschutz, sondern kritisiert auch die Managementfehler und das Fehlen eines nachhaltigen Zukunftskonzepts. Die Kündigung der sogenannten „Patronatserklärung“ durch den US-Konzern hat die vertraglichen Sicherheitsgarantien für die Beschäftigten bis 2032 in Gefahr gebracht.
IG Metall und Betriebsrat arbeiten intensiv daran, diese Herausforderungen zu bewältigen. Es bleibt jedoch die Frage offen, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Arbeitsplätze und die Zukunft des Werks in Köln zu sichern. Der Artikel auf wsws.org und die Informationen auf igmetall.de verdeutlichen die komplexe Situation, in der sich die Belegschaft und die Gewerkschaften aktuell befinden. Die Forderung nach der Gründung unabhängiger Aktionskomitees zur Verteidigung der Arbeitsplätze und zur internationalen Zusammenarbeit der Belegschaften wird zunehmend laut.
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Ort | Köln, Deutschland |
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