
Die Automobilindustrie in Europa steht vor tiefgreifenden Veränderungen, während Ford ein weiteres ikonisches Modell aus seinem Portfolio streicht. Ein aktueller Bericht von Express gibt bekannt, dass die Produktion des Ford Focus im November 2025 eingestellt wird. Dieses Modell, das seit Ende der 1990er Jahre auf dem Markt ist und als Nachfolger des Ford Escort entwickelt wurde, hat weltweit über 12 Millionen Einheiten verkauft.
Die Markteinführung des Focus fand 1998 statt, und er hat sich seitdem als eines der meistverkauften Autos erwiesen. Ein herausragendes Merkmal des Ford Focus waren seine sportlichen Varianten, insbesondere die Versionen mit Schaltgetriebe (ST). Trotzdem muss Ford nun, angesichts finanzieller Schwierigkeiten, drastische Entscheidungen treffen. Finn Thomasen, der European Communications Manager bei Ford, bestätigte die Pläne zur Einstellung der Produktion, wobei die Auftragsbücher bald geschlossen werden.
Krise in der Automobilbranche
Der Ford Focus ist nicht das einzige Modell, das in den letzten Jahren eingestellt wurde. Auch Modelle wie der Fiesta, der Mondeo, der S-Max und der Galaxy gehören inzwischen der Vergangenheit an. Der letzte Mondeo wurde im April 2022 produziert, gefolgt vom letzten Fiesta im Juli 2023. Im gleichen Atemzug betont der Bericht von Motor1, dass es keine Pläne für einen direkten Nachfolger des Focus gibt.
Der Rückgang des Absatzes in Europa ist alarmierend. Im Jahr 2024 sank der Verkauf um 17 Prozent auf 426.307 Fahrzeuge, während der Marktanteil von Ford von 4 Prozent auf 3,3 Prozent fiel. Die Situation verschärft sich weiter, da der Marktanteil im Januar 2024 auf 3 Prozent sank, womit Ford einen signifikanten Rückgang erlebte. Das Unternehmen sieht sich gezwungen, sich auf Elektromodelle und einige ikonische Fahrzeuge zu konzentrieren, darunter den Bronco, Tremor, Raptor und Mustang.
Die Zukunft von Ford
Die Strategie von CEO Jim Farley ist klar: Ford möchte sich aus dem Geschäft mit „langweiligen Autos“ zurückziehen und stattdessen auf innovative Modelle setzen. Nach dem Auslaufen des Focus wird Ford in Europa einen der letzten sportlichen Kompakten verlieren. Zudem plant das Unternehmen eine Restrukturierung, die dank eines Sparprogramms mit dem Abbau von 2.900 Stellen am Standort Köln verbunden ist.
Kunden können zwar weiterhin Modelle wie den Ford Puma oder den Kuga bestellen, die als Ersatz für traditionelle Fahrzeuge gelten, die Verkaufszahlen dieser Modelle sind jedoch noch hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Auch die neuesten Elektromodelle konnten nicht die gewünschten Umsätze generieren, was die finanziellen Schwierigkeiten von Ford weiter verstärkt.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie Ford seine Strategie umsetzen wird und ob das Unternehmen in der Lage ist, sich im sich erheblich verändernden Automobilmarkt zu behaupten. Die Herausforderungen sind groß, aber die Entscheidung, sich auf moderne und attraktive Fahrzeuge zu konzentrieren, könnte der Schlüssel zum Überleben sein.
Details zur aktuellen Lage der Automobilindustrie finden sich im umfassenden IW Köln Report, der sich mit den Trends und Entwicklungen in diesem Sektor beschäftigt.