Daten-Gau in Kirkel: Hacker klaut persönliche Infos von Bürgern!

Hackerangriff in Kirkel: 75 GB persönliche Daten gestohlen, Bürgermeister warnt Bürger vor missbräuchlicher Verwendung.
Hackerangriff in Kirkel: 75 GB persönliche Daten gestohlen, Bürgermeister warnt Bürger vor missbräuchlicher Verwendung. (Symbolbild/NAG)

Kirkel, Saarland, Deutschland - Im Saarland, genauer gesagt in der Gemeinde Kirkel mit etwa 12.000 Einwohnern, sorgt ein schwerwiegender Hackerangriff auf die IT-Struktur der Gemeindeverwaltung für Aufregung. Der Vorfall ereignete sich im März und betrifft eine massive Datenmenge von 75 Gigabyte. Zu den gestohlenen Informationen gehören nicht nur Dienstausweise und ärztliche Bescheinigungen, sondern auch persönliche Daten von über 200 geflüchteten Ukrainern und rund 100 Asylbewerbern. Diese Informationen umfassen Geburtsdaten und Wohnorte, sowie eine Liste mit Adressen von 470 weiteren Asylbewerbern, die ebenfalls Geburtsdaten und Herkunftsländer enthält. Besonders alarmierend ist das Leck der vorderen und hinteren Seiten des Personalausweises des Bürgermeisters Dominik Hochlenert (CDU) sowie die Namen von Mitarbeitern, die von drohenden Abmahnungen betroffen sind, wie Bild.de berichtet.

Die verantwortliche Hackergruppe, die sich „SafePay“ nennt, hat bereits auf ihrer Website mit einem Symbol auf sich aufmerksam gemacht, das an das „Auge Gottes“ erinnert. Die Gruppe stellt klar, dass ihre Angriffe nicht im Auftrag Dritter erfolgen, sondern aus eigenen Motiven. Nach dem Cyberangriff war das Rathaus zunächst für Besucher geschlossen, während die Gemeindeverwaltung an einer Aufklärung des Vorfalls arbeitete. Es wird gewarnt, dass die gestohlenen Daten missbräuchlich verwendet werden könnten, etwa zur Erpressung. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Daten im freien Internet auftauchen könnten, was die Sorge unter den betroffenen Bürgern erhöht. Die Hackergruppe hat einige der persönlichen Informationen im Internet veröffentlicht, was zusätzliche Ermittlungen nach sich zieht. Die Bürger sind aufgerufen, wachsam zu bleiben und verdächtige E-Mails, SMS oder Kontaktversuche zu melden, wie es auch die Rheinpfalz anmerkt.

Daten im Darknet

Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass die gestohlenen Daten in das Darknet gelangen könnten – einem versteckten und verschlüsselten Teil des Internets, der nicht über herkömmliche Suchmaschinen zugänglich ist. Die Risiken, die von solch einem Vorfall ausgehen, sind erheblich, da unter anderem Identitätsdiebstahl und anderer Missbrauch drohen. Die Gemeindeverwaltung fordert daher alle Bürger zur Wachsamkeit auf und informiert sie über die potenziellen Gefahren, die aus dem Datenleck resultieren können.

Insgesamt ist der Angriff auf die IT-Infrastruktur und der damit verbundene Datenverlust ein ernstzunehmendes Warnsignal für alle Kommunen, die ihre digitalen Systeme besser schützen müssen. Die Vorfälle in Kirkel verdeutlichen die Notwendigkeit, auch im Bereich der Cybersicherheit präventive Maßnahmen zu ergreifen und sensibilisieren die Öffentlichkeit für dieses kritische Thema.

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Ort Kirkel, Saarland, Deutschland
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