Vielfalt in Saar-Kliniken: Ausländische Kräfte unverzichtbar!

In Homburg arbeiten internationale Fachkräfte in Kliniken, um die steigenden Herausforderungen im Pflegebereich zu bewältigen.
In Homburg arbeiten internationale Fachkräfte in Kliniken, um die steigenden Herausforderungen im Pflegebereich zu bewältigen. (Symbolbild/NAG)

Homburg, Deutschland - In den saarländischen Krankenhäusern spielt die Vielfalt der Herkunftsländer eine bedeutende Rolle bei der Sicherstellung der Patientenversorgung. Im Rahmen eines ARD-Thementages wurde aufgezeigt, dass Ärzte und Pflegekräfte aus unterschiedlichen Ländern wie Syrien, Mexiko, Indien, Rumänien und Polen in diesen Einrichtungen tätig sind. Eine Umfrage des SR stellte fest, dass der Anteil der Beschäftigten ohne deutsche Staatsbürgerschaft in großen Saar-Krankenhäusern zwischen 10,6 und 15,5 Prozent liegt. Dabei wurde auch darauf hingewiesen, dass Personen mit Migrationsgeschichte, die bereits in Deutschland leben oder eingebürgert sind, nicht erfasst wurden, deren Anteil jedoch höher sein dürfte.

Dietmar Bochert von der Marienhaus Gruppe berichtete, dass in seinen Kliniken über 50 Prozent der Beschäftigten aus dem Ausland stammen. Auch im SHG-Klinikum Sonnenberg in Saarbrücken wird der Anteil auf über 40 Prozent geschätzt. Der Verlust dieser Mitarbeitenden wäre für die Patientenversorgung katastrophal. In den saarländischen Kliniken arbeiten Angestellte aus über 70 Nationen, wobei der größte Bedarf im ärztlichen Dienst und in der Pflege besteht.

Internationale Fachkräfte in der Pflege

Ein Beispiel für die Diversität in der saarländischen Gesundheitsversorgung ist das Klinikum auf dem Winterberg. Hier kommen rund 25 Prozent der Ärzte aus dem Ausland, und knapp 19 Prozent der ausländischen Beschäftigten sind in der Pflege tätig. Insgesamt arbeiten dort 435 Beschäftigte aus 74 Nationen, darunter 118 aus Mexiko. Um die Versorgung sicherzustellen, werben das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) und das Klinikum auf dem Winterberg seit 2019 aktiv um Pflegekräfte aus Mexiko.

Am UKS sind von rund 2500 Pflegekräften 291 aus anderen Ländern, während 280 von 800 Ärzten aus dem Ausland kommen. Die größten Gruppen der ausländischen Ärzte am UKS stammen aus Syrien, Rumänien und Luxemburg. Die Marienhaus Kliniken zählen 50 Staatsbürgerschaften unter ihren Beschäftigten: 142 Personen im ärztlichen Dienst und 84 in der Pflege. Auch hier sind syrische, italienische und polnische Fachkräfte stark vertreten.

Bedeutung der Diversität

Die Zahl der Patienten mit Migrationsgeschichte steigt und die Beschäftigten mit Migrationsgeschichte fördern die kultursensible Pflege. Diese Diversität wird als notwendig erachtet, um eine individuelle und bedarfsgerechte Patientenbetreuung zu gewährleisten. Angesichts des bereits angespannnten Fachkräftemangels wird deutlich, dass die Krankenhäuser im Saarland auch künftig auf internationale Fachkräfte angewiesen sein werden. In den nächsten zehn Jahren werden rund 10 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, was die Kliniken vor zusätzliche Herausforderungen stellt.

Eine aktuelle Untersuchung von PwC zeigt, dass ein angemessenes Gehalt als wichtigster Anreiz für die Anwerbung in der Pflege gesehen wird. 68 Prozent der Zielgruppe, bestehend aus wechselwilligen Beschäftigten, Arbeitslosen und neugeprüften Absolvent:innen, geben an, dass die Bezahlung entscheidend ist, um bis zur Rente in der Pflege zu bleiben. Auch bessere Arbeitszeiten und eine verbesserte personelle Ausstattung sind wesentliche Anforderungen.

Die saarländischen Kliniken müssen daher attraktive Arbeitsbedingungen schaffen, um ausländische Pflegefachkräfte zu gewinnen und ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit zu vermitteln. Angesichts der demografischen Entwicklung wird es zunehmend wichtig, die Einwanderung und Integration von Fachkräften zu fördern, um das Gesundheitssystem langfristig zu stabilisieren.

Details
Ort Homburg, Deutschland
Quellen