Schaeffler in Homburg schließt: 200 Jobs in Gefahr – Was nun?

Schaeffler schließt sein Werk in Homburg: Rund 200 Arbeitsplätze betroffen. Sozialplan sichert Optionen für Beschäftigte bis 2028.
Schaeffler schließt sein Werk in Homburg: Rund 200 Arbeitsplätze betroffen. Sozialplan sichert Optionen für Beschäftigte bis 2028. (Symbolbild/NAG)

Homburg, Deutschland - Die Schaeffler-Gruppe hat offiziell die Schließung ihres Lineartechnik-Werks in Homburg bekannt gegeben. Diese Entscheidung betrifft rund 200 Arbeitsplätze, während etwa 40 Positionen im Automobilbereich erhalten bleiben. Die Produktion wird schrittweise bis April 2026 verlagert, wobei die schrittweise Reduzierung des Betriebs bereits begonnen hat. Die betroffenen Mitarbeiter müssen jedoch nicht mit betriebsbedingten Kündigungen rechnen, da stattdessen alternative Maßnahmen ergriffen werden.

Wie jura.cc berichtet, wurden zwischen dem Arbeitgeber und dem Betriebsrat Vereinbarungen zur Minderung der wirtschaftlichen Nachteile der Mitarbeiter getroffen. Im Rahmen eines Sozialplans gibt es ein Angebot an Freiwilligenprogrammen, Alterssteilzeitmodellen sowie interne Versetzungsmöglichkeiten. Diese Regelungen sollen bis Ende 2028 gelten und gewährleisten damit, dass die verbleibenden Beschäftigten spezielle Vergünstigungen bis zu diesem Datum erhalten.

Sozialplan und Interessenausgleich

Der Sozialplan, der gemäß § 112 BetrVG erstellt wurde, enthält Regelungen, die den Mitarbeitern helfen, die Auswirkungen der Betriebsänderungen zu mildern. Dazu gehören Abfindungsangebote, die sich nach Alter, Betriebszugehörigkeit und Gehalt richten. Beispiele hierfür sind die Zahlung von 0,5 bis 1 Bruttomonatsgehalt pro Beschäftigungsjahr als einmalige Abfindung. Des Weiteren können Mitarbeiter sich auf andere Stellen innerhalb des Schaeffler-Konzerns bewerben.

Zusätzlich zu den Sozialplänen haben die verbleibenden Mitarbeiter bis Ende 2028 die Möglichkeit, an einem Altersteilzeitmodell teilzunehmen, welches den frühen Ruhestand unter bestimmten Bedingungen ermöglicht. Der Interessenausgleich regelt, ob und wann die Betriebsänderungen vollzogen werden.

Rechtliche Hinweise für Beschäftigte

Besonders wichtig für die Mitarbeiter ist es, sich vor Entscheidungen umfassend zu informieren. Laut anwalt.de sollten Arbeitnehmer rechtliche Beratung suchen, bevor sie einen Aufhebungsvertrag unterschreiben. Ein Fachanwalt kann helfen, sozialversicherungsrechtliche Nachteile oder finanzielle Einbußen zu vermeiden. Auch bei Versetzungen bestehen Risiken, da dies unter Umständen zu weiteren Schließungen führen könnte.

Zusätzlich ist es ratsam, auf alle Dokumente und Stellenausschreibungen zu achten, um im Zweifelsfall nachweisen zu können, dass es verfügbare Stellen innerhalb des Unternehmens gibt. Hierbei kann eine Dokumentation einer entscheidenden Rolle spielen, sollte ein Anspruch auf eine höhere Abfindung oder Wiederbeschäftigung geltend gemacht werden müssen.

Am Schaeffler-Standort in Homburg bleibt die Produktion von Motorenelementen und Wälzlagern mit etwa 1.700 Mitarbeitenden bestehen. Die Konstruktionsphase wird bis 2026 fortgesetzt, und der Sozialplan wird bis Ende 2028 aufrecht erhalten. Ein zusätzlicher Hinweis an die Arbeitnehmer ist, dass dieser Artikel keine individuelle Rechtsberatung darstellt; bei konkreten Fragen sollte stets ein juristischer Fachmann konsultiert werden.

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Ort Homburg, Deutschland
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