Wildwechsel in St. Johann: Zwei Verletzte nach gefährlichem Unfall!

Nach einem Wildunfall am 6. Juni in St. Johann wurden ein 18-jähriger Fahrer und sein Beifahrer verletzt. Unfälle durch Wildwechsel steigern sich.
Nach einem Wildunfall am 6. Juni in St. Johann wurden ein 18-jähriger Fahrer und sein Beifahrer verletzt. Unfälle durch Wildwechsel steigern sich. (Symbolbild/NAG)

Felbertauernstraße B108, 5730 St. Johann, Österreich - Am 6. Juni 2025, um 19:20 Uhr, ereignete sich auf der Felbertauernstraße B108 im Gemeindegebiet von St. Johann ein Wildunfall mit zwei Verletzten. Ein 18-jähriger Fahrer und seine vier Mitfahrer:innen waren in ihrem Fahrzeug unterwegs, als ein Rehkitz plötzlich vor das Auto sprang. Trotz eines Ausweichversuchs verlor der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug, das in der Folge von der Straße abkam, zwei Leitpflöcke touchierte und erst nach rund 200 Metern zum Stillstand kam. Der Fahrer und ein 19-jähriger Beifahrer erlitten Verletzungen unbestimmten Grades und wurden zur Untersuchung in die Unfallambulanz nach Lienz gebracht, wie Dolomitenstadt berichtet.

Wildunfälle stellen ein zunehmendes Problem im Straßenverkehr dar. In Österreich kommt es jährlich zu rund 73.000 Wildunfällen, was etwa acht Unfällen pro Stunde entspricht. Besonders betroffen sind Rehe, die für etwa 55% der Kollisionen verantwortlich sind. Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Rehe ist in den letzten 16 Jahren um 7% gestiegen, während die Zahl der getöteten Rotwildtiere um 3% zunahm, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) angibt.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Hauptursachen für Wildunfälle mit Personenschäden sind Unachtsamkeit und Ablenkung, die für 54% der Fälle verantwortlich sind, gefolgt von nicht angepasster Geschwindigkeit mit 39%. Zudem passieren 47% der Wildunfälle mit Personenschäden bei Dunkelheit und 10% bei Dämmerung. Ein besorgniserregender Trend zeigt, dass Wildunfälle kein saisonales Phänomen mehr sind – sie können ganzjährig auftreten. Dies hängt auch mit dem Klimawandel zusammen, der das Verhalten von Wildtieren beeinflusst und deren Straßenquerungen fördert, wie KFV erklärt.

Besonders gefährlich sind Gebiete mit dichter Verkehrsführung, wie in Niederösterreich, wo 39% der auf der Straße getöteten Wildtiere in den letzten fünf Jahren verzeichnet wurden. Hier ist auch die hohe Anzahl der Pendler ausschlaggebend für das erhöhte Risiko von Wildunfällen. Um diesen Gefahren zu begegnen, werden in Niederösterreich Maßnahmen wie Wildwarngeräte an Straßen und jagdwirtschaftliche sowie wildökologische Ansätze implementiert.

Verhalten bei Wildunfällen

Nach einem Wildunfall sollte das Fahrzeug abgestellt, die Unfallstelle abgesichert und die Polizei verständigt werden. Es ist wichtig, dass jeder Unfall, auch wenn das Tier flüchtet, gemeldet wird. Autofahrer sollten auf Wildwarnreflektoren und Verkehrszeichen achten sowie ihre Geschwindigkeit anpassen, um das Risiko von Kollisionen zu minimieren.

In Anbetracht der aktuellen Statistiken und der gestiegenen Wildunfälle ist es entscheidend, dass Verkehrsteilnehmer besonders aufmerksam unterwegs sind und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit sowohl für sich selbst als auch für die Wildtiere zu gewährleisten.

Details
Ort Felbertauernstraße B108, 5730 St. Johann, Österreich
Quellen