Erschütternde Wahrheiten: Jedes Ponyauer Kind erlebt Gewalt!

St. Johann, Österreich - Der Kampf gegen Gewalt gegen Kinder steht im Mittelpunkt der aktuellen Diskussionen im Salzburger Land. Peter Trattner, Geschäftsführer des Salzburger Kinderschutzzentrums, äußert sich im Interview mit den Pongauer Nachrichten über die alarmierende Realität, dass laut Schätzungen jedes Kind in Pongau Gewalterfahrungen gemacht hat. Diese beunruhigende Erkenntnis wirft einen Schatten auf die Region und erfordert dringende Maßnahmen.
Das Salzburger Kinderschutzzentrum, gegründet im Jahr 1987, betreibt insgesamt vier Einrichtungen im Bundesland Salzburg, darunter auch eine in St. Johann. Die Organisation versteht sich als gemeinnütziger Verein und ist Teil der freien Kinder- und Jugendhilfe. Sie agiert unabhängig, überparteilich und überkonfessionell und verfolgt das Ziel, das Kindeswohl zu sichern, zu erhalten oder wiederherzustellen. Trattner betont, dass die Grundlage ihrer Arbeit die UN-Konvention über die Rechte des Kindes von 1989 sowie das aktuelle Kinder- und Jugendhilfegesetz ist.
Schutz und Unterstützung für Betroffene
Ein zentraler Aspekt der Arbeit des Kinderschutzzentrums ist das Recht des Kindes auf Schutz vor allen Formen von Gewalt, sei es sexuelle, körperliche, seelische Gewalt, Vernachlässigung oder soziale Isolierung. Die Einrichtung bietet nicht nur Schutz für Opfer, sondern auch Stabilisierung und Unterstützung dabei, traumatische Erlebnisse aufzuarbeiten. Dies ist besonders wichtig, da viele Kinder und Jugendliche, die unter solchen Erlebnissen leiden, oft nicht wissen, an wen sie sich wenden können.
Das Zentrum fungiert als Anlaufstelle für Betroffene sowie deren Eltern und Bezugspersonen. Besonders hervorzuheben ist die psychosoziale und juristische Prozessbegleitung für minderjährige Missbrauchs- und Gewaltopfer, die im Auftrag des Justizministeriums erfolgt. Diese Unterstützung ist unerlässlich, um jungen Menschen zu helfen, ihren Weg zurück in ein sicheres und geschütztes Leben zu finden.
Lobbying und Öffentlichkeitsarbeit
Trattner erklärt weiter, dass das Kinderschutzzentrum sich auch im Bereich Lobbying und Öffentlichkeitsarbeit engagiert. Schulungen und Weiterbildungen für Eltern, Institutionen und Fachleute in relevanten Bereichen stehen im Fokus, um das Bewusstsein für das Thema Kindesmissbrauch und Gewalt zu schärfen und präventiv tätig zu werden. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Gesellschaft stärker für die Probleme von Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren.
Während die Fortschritte im Kampf gegen Gewaltdelikte langsam, aber stetig wachsen, bleibt die Aufgabe des Kinderschutzzentrums von entscheidender Bedeutung. “Wir müssen weiterhin im Dialog bleiben und unser Engagement verstärken, um den betroffenen Kindern zu helfen und eine sichere Umgebung für sie zu schaffen”, so Trattner im Gespräch.
Um mehr über die Arbeit des Salzburger Kinderschutzzentrums zu erfahren oder Unterstützung in Krisensituationen zu suchen, können Interessierte die offizielle Webseite des Zentrums besuchen: Kinderschutzzentrum Salzburg.
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Ort | St. Johann, Österreich |
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