Saarbrücken als Wasserstoff-Hub: Zukunftsprojekte nehmen Fahrt auf!

Saarbrücken treibt die Wasserstoffwirtschaft voran: Strategische Projekte, Investitionen und Kooperationen stärken die Region.
Saarbrücken treibt die Wasserstoffwirtschaft voran: Strategische Projekte, Investitionen und Kooperationen stärken die Region. (Symbolbild/NAG)

Saarbrücken, Deutschland - Oberbürgermeister Uwe Conradt hat heute die bedeutende Rolle der Koordination zwischen Kommunen, Ländern, Bund und EU bei der Etablierung der Wasserstoffwirtschaft im Saarland hervorgehoben. In seiner Stellungnahme betont er, dass klare Impulse und ein starkes Signal nötig sind, um beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft mehr Tempo zu erzielen. Diese Bemühungen sind Teil einer umfassenden kommunalen Wasserstoffstrategie, die während der Corona-Pandemie in Saarbrücken entwickelt wurde.

Die Stadt Saarbrücken plant, bis Ende des Jahres 28 emissionsfreie Wasserstoffbusse einzuführen, um den öffentlichen Nahverkehr klimafreundlich umzubauen. Ergänzend dazu werden eine Wasserstofftankstelle und ein Elektrolyseur errichtet, um Wasserstoff aus Windenergie zu produzieren. Auch der kommunale Fuhrpark wird um wasserstoffbetriebene Müllfahrzeuge erweitert, was die Bemühungen um Nachhaltigkeit und Innovation unterstreicht.

Strategische Bedeutung für die Wasserstoffinfrastruktur

Saarbrücken gilt als wichtiger Standort für die europäische Wasserstoffinfrastruktur, bedingt durch ihre Lage an der Schnittstelle von Deutschland, Frankreich und Luxemburg mit einer Bevölkerung von 1,5 Millionen. Das GAMOR-Kraftwerk, an dem die Stadt 49 Prozent Anteile hält, ist bereits „H2-ready“ und kann perspektivisch vollständig mit Wasserstoff betrieben werden. Im Rahmen des Projektes mosaHYc wird der Aufbau grenzüberschreitender Wasserstoffnetze angestrebt, um die regionale Zusammenarbeit zu fördern.

Im Zusammenhang mit mosaHYc wurde das Wasserstoff-Infrastrukturprojekt von der Europäischen Kommission zur Förderung empfohlen. Creos Deutschland, einer der Hauptakteure des Projekts, hat die Genehmigung erhalten, nationale Fördergelder in Anspruch zu nehmen. Die Gesamtinvestitionen für die Infrastruktur auf deutscher Seite belaufen sich auf rund 70 Millionen Euro, wobei etwa zwei Drittel der Mittel aus den Haushaltsmitteln des Bundes und des Landes finanziert werden sollen. Bereits in den nächsten Wochen wird mit dem Förderbescheid des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gerechnet.

Wasserstoff-Pipeline und zukünftige Perspektiven

Im Rahmen von mosaHYc wird eine 90 Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline in der Grande Region geplant, die Creos Deutschland in Zusammenarbeit mit GRTgaz (Frankreich) und Encevo (Luxemburg) realisiert. Etwa 70 Kilometer bestehender, teilweise außerbetriebnehmender Gasleitungen sollen für die Nutzung von Wasserstoff umgestellt werden. Zusätzlich sind rund 20 Kilometer neue Wasserstoffleitungen vorgesehen, um ein erstes Wasserstoff-Inselnetz zu schaffen, das für die Inbetriebnahme im Jahr 2027 eingeplant ist.

Das Projekt mosaHYc hat das Potenzial, als Leuchtturmprojekt für die Transformation der saarländischen Industrie zu fungieren. Ziel ist es, größere Mengen Wasserstoff ins Saarland und perspektivisch nach Rheinland-Pfalz zu transportieren und zu verteilen. Insbesondere Conradt fordert eine technologieoffene Strategie für klimafreundliche Mobilität, um die industrielle Wettbewerbsfähigkeit der Region langfristig zu sichern.

Dank dieser Initiativen wird Saarbrücken nicht nur zum Impulsgeber für die lokale Wirtschaft, sondern auch zu einem zentralen Akteur in der Entwicklung einer nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur auf europäischer Ebene.

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Ort Saarbrücken, Deutschland
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