Grünen-Jugendliche empört mit provokantem Outfit im Bundestag!

Mainz, Deutschland - Die Bundespolitik steht im Zentrum einer hitzigen Debatte, die durch einen Instagram-Post von Jette Nietzard, der Bundessprecherin der Grünen Jugend, entfacht wurde. Am 27. Mai 2025 forderte sie ihre Follower auf, zwischen einer Kappe mit dem umstrittenen Motto „Eat the Rich“ und einem Pullover mit der Aufschrift „ACAB“ (All Cops Are Bastards) zu wählen, als Outfit für ihren Auftritt im Deutschen Bundestag. Diese provokanten Symbole haben zahlreiche Reaktionen ausgelöst und die politischen Gemüter erhitzt.
Dr. Jan Bollinger, der Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag Rheinland-Pfalz, kritisierte Nietzards Post scharf und bezeichnete die Wahl der Symbole als geschmacklose Provokation sowie ideologischen Angriff auf die Grundwerte der Demokratie. Er erklärte, dass „Eat the Rich“ eine gefährliche Klassenkampfrhetorik darstellt, die das Eigentum und die wirtschaftliche Leistung in Misskredit bringt. Darüber hinaus wies er darauf hin, dass der „ACAB“-Pullover eine pauschale Verunglimpfung der Polizei darstellt, die für Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit einsteht. Bollinger forderte die Grünen in Rheinland-Pfalz auf, sich deutlich von Nietzards Verhalten zu distanzieren und zu klären, ob sie dessen Haltung dulden oder gar gutheißen würden.
Reaktionen auf Nietzards Post
Die Diskussion über Nietzards Instagram-Post hat nicht nur in der Politik, sondern auch in der Gesellschaft Wellen geschlagen. Rainer Wendt, der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, kritisierte sie in der Bild-Zeitung scharf und bezeichnete sie als „wohlstandsverwahrlosten Haufen von Linksextremisten“. Dies zeigt, wie polarisiert das Thema ist und wie stark die Meinungen über die Rolle der Polizei und den Umgang mit Polizeigewalt auseinandergehen.
Das Akronym „ACAB“ hat eine historische Herkunft, die in England zwischen den 1920er und 1940er Jahren wurzelt, als es von streikenden Arbeiter*innen als eine Formel des Widerstands gegen Polizeigewalt verwendet wurde. Es ist mittlerweile weltweit in Tattoos, Rap-Songs und Graffiti verankert, auch in der modifizierten Form 1312. Kritiker bemängeln jedoch die negative Konnotation des Begriffs „Bastard“ und fordern, die Debatte auf die zugrunde liegende Problematik von systematischer Staatsgewalt zu lenken, die nicht nur Menschenleben gefährdet, sondern auch die Meinungsfreiheit einschränkt.
Der Kontext der Diskussion
Besonders brisant ist der Zeitpunkt der Diskussion, denn sie fällt auf den fünften Jahrestag des Lynchmords an George Floyd und nach einem kürzlichen Vorfall in Oldenburg, bei dem ein Polizist einen Mann erschoss. In Deutschland sterben monatlich Menschen durch Polizeigewalt, insbesondere psychisch Erkrankte, Rassismus-Betroffene und Schutzsuchende. Diese erschreckenden Tatsachen untermauern die Forderung nach einem differenzierten Umgang mit den Themen Polizei und Gewalt.
Obwohl Nietzard sich teilweise von ihrem Sweatshirt distanzierte, bekräftigte sie ihre grundsätzliche Polizeikritik. Die Diskussion wird durch die Erinnerung an die Bundespolizei, die Anfang 2023 mit einer abgewandelten Version von ACAB („All Cops Are Beautiful“) für sich warb, weiter angeheizt – eine Kampagne, die in der Bevölkerung eher Spott als Zustimmung erntete. Letztlich zeigt die Debatte, dass es notwendig ist, tiefgreifende Fragen über Sicherheit, Rechte und die Rolle der Polizei in der Gesellschaft zu stellen.
Die gesellschaftliche Auseinandersetzung über die Symbolik hinter Nietzards Post und die Reaktionen darauf offenbart Spannungen, die nicht nur in der Politik, sondern auch im Alltag der Bürger*innen an Bedeutung gewinnen. Die politischen Akteure sind gefordert, sich damit auseinanderzusetzen und eine klare Haltung einzunehmen.
Während die Debatte anhält, bleibt abzuwarten, wie die Grünen auf die Vorwürfe reagieren und ob sich die Diskussion über die Rolle der Polizei in Deutschland nachhaltig verändern wird. MRN News berichtet, dass dies nur der Anfang eines vielschichtigen Diskurses sein könnte, während die taz bereits auf die tiefgreifenden gesellschaftlichen Themen hinweist, die hinter dieser Diskussion liegen.
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Ort | Mainz, Deutschland |
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