Tödlicher Vorfall beim Fußballtraining: Trainer verurteilt, Spielervater entlastet!

Prozess um tödlichen Vorfall bei U13-Fußballtraining in Luxemburg: Trainer verurteilt, Spielervater unter Bewährung.
Prozess um tödlichen Vorfall bei U13-Fußballtraining in Luxemburg: Trainer verurteilt, Spielervater unter Bewährung. (Symbolbild/NAG)

Luxemburg, Luxemburg - Der tödliche Vorfall während eines U13-Fußballtrainings der Jeunesse Esch im Januar 2023 hat nun juristische Konsequenzen. Der Jugendtrainer Lisandro L. wurde am Donnerstagnachmittag von einer Kriminalkammer in Luxemburg zu 18 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Allerdings wurde der Vollzug seiner Haftstrafe für 12 Jahre zur Bewährung ausgesetzt, berichtet wort.lu.

Der Vorfall ereignete sich, als ein Störenfried während des Trainings das Sportgelände betrat. Zunächst kam es zu einem Wortgefecht zwischen dem Trainer und dem unbekannten Angreifer. Dieser verließ das Gelände, kehrte jedoch mit mehreren Messern zurück. Lisandro L. und zwei andere Männer übermannten den Angreifer, wobei der Trainer in einem Moment der Panik mit einem Messer zustechen musste. Dies führte zu einer schweren Verletzung, an der der 25-jährige Angreifer später starb.

Rechtliche Folgen für alle Beteiligten

Das Gericht erkannte keine Notwehr oder Provokation als mildernde Umstände an und legte dem Trainer die Teilnahme an Aggressionstherapie sowie die Entschädigung der Hinterbliebenen auf. In einem Zivilverfahren wurden den Angehörigen des Getöteten insgesamt 56.000 Euro Schadenersatz zugesprochen. Zudem muss Lisandro L. etwa 7.350 Euro an die CNS zahlen, die medizinische Kosten übernommen hat.

Im Zusammenhang mit dem Vorfall wurde auch der Spielervater, der in die Auseinandersetzung verwickelt war, angeklagt. Trotz der Feststellung seiner Schuld sprach das Gericht eine „Suspension du prononcé“ aus, was bedeutete, dass keine Verurteilung oder Bestrafung erfolgte. Er erhielt jedoch eine einjährige Bewährungsauflage. Bei ihm wurde teilweise Notwehr anerkannt, da er versuchte, das spätere Todesopfer zu schützen.

Gesellschaftliche und emotionale Auswirkungen

Die Tragödie hat die lokale Gemeinschaft stark getroffen. Der Spielervater, der ebenfalls im Verfahren erwähnt wurde, fiel durch die schwere Körperverletzung jedoch nicht unter einer Strafe. Stattdessen bleibt die Situation für alle Beteiligten von emotionalen und rechtlichen Ungewissheiten geprägt, bis das schriftliche Urteil vorliegt. Alle Parteien haben bis zu 40 Tage Zeit, um Berufung einzulegen.

Diese Ereignisse haben Fragen zur Sicherheit in Sportvereinen und zum Umgang mit Aggressionen im Freizeitbereich aufgeworfen. Der Prozess um den tödlichen Zwischenfall hat die Diskussion über Gewalt im Sport neu belebt und zeigt, wie schnell eine leidenschaftliche Auseinandersetzung eskalieren kann, wie auch volksfreund.de zusammenfasst.

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Ort Luxemburg, Luxemburg
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