Schengen feiert 40 Jahre grenzenloses Europa: Ein Rückblick!

Entdecken Sie, wie Schengen zum Symbol eines grenzenlosen Europas wurde und welche Herausforderungen die EU im Grenzmanagement bewältigt.
Entdecken Sie, wie Schengen zum Symbol eines grenzenlosen Europas wurde und welche Herausforderungen die EU im Grenzmanagement bewältigt. (Symbolbild/NAG)

Schengen, Luxemburg - Schengen, einst ein wenig bekanntes Weindorf in Luxemburg, hat sich zu einem Symbol für ein grenzenloses Europa entwickelt. In den späten 1980er Jahren trat der Gedanke der Freizügigkeit in den Fokus europäischer Politiker. Gestartet mit der Vision von Persönlichkeiten wie François Mitterrand und Helmut Kohl wurde der Weg zur Schaffung des Schengen-Raums geebnet, der Reisenden das Passieren von Landesgrenzen erleichtert.

Ein entscheidender Wendepunkt in diesem Prozess war ein Lkw-Fahrer-Streik an der italienischen Grenze im Februar 1984, der die Regierungen zum Umdenken zwang. Obwohl Mitterrand damals mit einem Vorschlag zur Abschaffung von Grenzkontrollen scheiterte, folgten die Beneluxstaaten 1985 mit einer Konferenz, um die Beziehungen zu intensivieren. Schengen wurde aufgrund seiner Lage an den Grenzen von drei Ländern als idealer Ort für die Unterzeichnung des Abkommens gewählt.

Meilensteine des Schengen-Abkommens

Am 14. Juni 1985 wurde das Schengen-Abkommen von fünf Ländern unterzeichnet – auf dem Fahrgastschiff Princesse Marie-Astrid. Der Schengen-II-Vertrag von 1990 führte schließlich zur vollständigen Abschaffung der Grenzkontrollen innerhalb des Schengen-Raums. Dies öffnete den Weg für immer mehr Staaten, auch Nicht-EU-Länder, dem Abkommen beizutreten. Laut Volksfreund haben seit dem Vertrag von Amsterdam im Jahr 1997 über 450 Millionen Europäer das Recht auf Freizügigkeit erlangt.

Ein positiver Nebeneffekt der Schengen-Regelungen ist die Erleichterung des Grenzverkehrs und die Förderung des Austauschs von Waren und Dienstleistungen. Rund vier Millionen Europäer sind heute als Grenzgänger in Nachbarländern tätig, was den interkulturellen Austausch und die wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter verstärkt.

Herausforderungen und Sicherheitsmaßnahmen

Trotz der Erfolge gibt es auch Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Schengen-Abkommen, insbesondere wenn es um das Migrationsmanagement und die Überwachung der Außengrenzen geht. 2015 wurden bis zu 1,83 Millionen illegale Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen verzeichnet, ein Wert, der bis 2021 auf etwa 200.000 zurückging, wie Europarl berichtet.

Um den Herausforderungen zu begegnen, hat die EU verschiedene Instrumente und Agenturen ins Leben gerufen, darunter das Schengener Informationssystem und die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex). Ein neues Budget für integriertes Grenzmanagement von 9,88 Milliarden Euro soll die Kapazitäten der Mitgliedstaaten verbessern und die Einhaltung der Grundrechte gewährleisten.

Zudem wird das Europäische Reiseinformations- und -genehmigungssystem (ETIAS) entwickelt, das voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen wird. Mit ETIAS sollen potenzielle Sicherheitsrisiken und kriminelle Elemente identifiziert werden, bevor sie in die EU einreisen. Der Umgang mit Migration und die Sicherung der Außengrenzen bleiben Herausforderungen, die bei der Weiterentwicklung des Schengen-Raums besondere Beachtung finden müssen.

Am 14. Juni wird das Schengen-Abkommen gefeiert und das renovierte Europa-Museum eröffnet, welches die Geschichte und Bedeutung von Schengen dokumentiert. Der luxemburgische Wirtschaftsminister Lex Delles hebt die Rolle des Gedenktourismus in der Region hervor und betont die notwendige Auseinandersetzung mit den Werten, für die Schengen steht – Freiheit und Gemeinsamkeit.

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Ort Schengen, Luxemburg
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