Luxemburg feiert: Goldene Palme für starken Film aus dem Iran!

Luxemburg feiert den Gewinn der Goldenen Palme für "Un simple accident" – ein historischer Moment für die Filmindustrie des Landes.
Luxemburg feiert den Gewinn der Goldenen Palme für "Un simple accident" – ein historischer Moment für die Filmindustrie des Landes. (Symbolbild/NAG)

Luxemburg, Luxemburg - Der Film „Ein einfacher Unfall/Un simple accident“ von Jafar Panahi hat die „Goldene Palme“ bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes gewonnen. Dies ist ein historischer Moment für Luxemburg, da es das erste Mal ist, dass eine luxemburgische Koproduktion diese höchste Auszeichnung erhält. Luxemburg war an diesem Projekt maßgeblich beteiligt, insbesondere durch die Produktionsfirma Bidibul Productions, in Zusammenarbeit mit französischen und iranischen Filmunternehmen. Die Premiere des Films fand unter besonders schwierigen Bedingungen statt, da die Produktion im Iran geheim gehalten wurde, um die Sicherheit von Panahi und seinem Team zu gewährleisten, da der Filmemacher als Dissident gilt.

„Ein einfacher Unfall“ wurde bei seiner Weltpremiere mit acht Minuten Standing Ovations gefeiert. Jurypräsidentin Juliette Binoche überreichte die Auszeichnung an Panahi, der erstmals seit 15 Jahren wieder persönlich anwesend war. Panahi, der in der Vergangenheit bereits mit dem Goldenen Löwen in Venedig (2000) und dem Goldenen Bären in Berlin (2015) ausgezeichnet wurde, hat sich durch seine kritischen Filme einen Namen gemacht, was ihm in Iran auch rechtliche Schwierigkeiten eingebracht hat. In seiner neuen Arbeit thematisiert er die Auswirkungen des iranischen Regimes in einem intensiven, politischen Drama, das innerhalb von 24 Stunden spielt.

Wichtige Unterstützung und Auszeichnungen

Der Filmfonds Luxemburg unterstützte die Produktion mit 50.000 Euro, was die Bedeutung des Projekts für die luxemburgische Filmindustrie unterstreicht. Guy Daleiden, der Direktor des Film Fund Luxembourg, bezeichnete die Auszeichnung als einen „historischen Moment“ für das Land und heben die Verdienste bei internationalen Filmfestivals hervor. Vor diesem Jahr wurden insgesamt 49 Filme, die mit Luxemburg koproduziert wurden, in Cannes ausgezeichnet, darunter drei in diesem Jahr.

Zusätzlich zur Goldenen Palme erhielt „Ein einfacher Unfall“ auch den Bürgerpreis, was die doppelte Anerkennung für Luxemburg darstellt. Diese Erfolge sind nicht nur für die Filmbranche von Bedeutung: Im Jahr 2023 investierte Luxemburg rund 23 Millionen Euro in 75 audiovisuelle Produktionen. Mit nunmehr 1.200 Beschäftigten in der Filmbranche stellt Luxemburg seinen Stellenwert in der europäischen Koproduktionslandschaft unter Beweis.

Luxemburgs Rolle im internationalen Kino

Die luxemburgische Filmindustrie hat in den letzten 35 Jahren kontinuierlich an Einfluss und Ansehen gewonnen. Bekannte Filme mit luxemburgischer Beteiligung sind beispielsweise „Shadow of the Vampire“ (2000), „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ (2003), „Match Point“ (2005), „Die Melodie des Meeres“ (2014), „Colonia Dignidad“ (2015) und „Corsage“ (2022).

Weitere Preise, die bei den Filmfestspielen in Cannes vergeben wurden, umreißen das breite Spektrum an künstlerischen Leistungen in diesem Jahr:

Preis Film Regisseur
Grand Prix Sentimental Value Joachim Trier
Bester Regisseur The Secret Agent Kleber Mendonça Filho
Bester Drehbuch The Young Mother’s Home Jean-Pierre und Luc Dardenne
Beste Schauspielerin La Petite Dernière Nadia Melliti
Bester Schauspieler The Secret Agent Wagner Moura
Jurypreis Sirāt, Sound of Falling Oliver Laxe, Mascha Schilinski
Sonderpreis der Jury Resurrection Bi Gan

Insgesamt konkurrierten 22 Beiträge um die Goldene Palme in diesem Jahr, was die Vielfalt und den Wettbewerb auf dem Festival verdeutlicht. Die Erfolge von „Ein einfacher Unfall“ setzen ein Zeichen für die wachsende Bedeutung der luxemburgischen Filmindustrie auf internationalem Parkett und motivieren zukünftige Projekte.

Luxemburgischer Respekt wurde auch von Kulturminister Eric Thill geäußert, der den Filmemacher und die Produzenten zu ihrem außergewöhnlichen Erfolg gratulierte. Die Anerkennung der luxemburgischen Filmkunst erhält durch diesen historischen Sieg einen neuen Auftrieb.

Jafar Panahi ist mit seiner Auszeichnung nicht nur ein Symbol für den Erfolg der luxemburgischen Filmproduktion, sondern auch ein Zeichen für den Kampf um künstlerische Freiheit und expression in einem repressiven politischen Klima.

Wie Volksfreund und Lux Times berichten, hebt dieser Sieg die Bedeutung von Luxemburgs Filmindustrie hervor und zeigt deren Rolle im globalen Filmgeschäft.

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Ort Luxemburg, Luxemburg
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