Kühe blockieren Bahnverkehr in Mertert: Zug bleibt stehen!

Kühe auf Zuggleisen in Mertert verursachen Stillstand der Zuglinie 30. Polizei warnt vor Risiken und gibt Hinweise zur Vermeidung.
Kühe auf Zuggleisen in Mertert verursachen Stillstand der Zuglinie 30. Polizei warnt vor Risiken und gibt Hinweise zur Vermeidung. (Symbolbild/NAG)

Mertert, Luxemburg - Am Montagmorgen sorgten unbeaufsichtigte Kühe für massive Störungen im Bahnverkehr im Osten Luxemburgs. Die Linie 30, die Trier mit Luxemburg verbindet, kam zum Stillstand, als die Tiere auf den Zuggleisen entdeckt wurden. Der Zug blieb am Bahnhof in Wecker stehen und wartete auf den Vorfall. Die Polizei erhielt Meldungen, dass die Kühe auf dem CR134 in Mertert unterwegs waren, was zu einer Unterbrechung des Zugverkehrs führte. Laut CFL-Pressesprecher Tom Ewert kann eine solche Situation auftreten, wenn ein Bauer vergisst, seinen Zaun ausreichend zu sichern. Ewert betonte, dass dies zwar nichts Außergewöhnliches sei, jedoch Kühe nichts auf den Gleisen zu suchen hätten.

Wie lange die Klärung der Situation dauern würde, war zu diesem Zeitpunkt unklar. In der jüngeren Vergangenheit gab es ähnliche Vorfälle. Vor zwei Wochen wurde ein französischer Zug Richtung Thionville von drei Kühen erfasst, was den Verkehr in beide Richtungen unterbrach. Ewert wies darauf hin, dass ein Zug bis zu 1.200 Meter benötigt, um zum Stehen zu kommen, abhängig von der Geschwindigkeit und der Anzahl der Passagiere.

Häufigkeit von Kollisionen mit Nutztieren

Im Jahr 2021 registrierte das SBB-Bahnnetz insgesamt vier Kollisionen mit Kühen oder Pferden, sowie eine mit Kleinvieh. Zudem gab es 30 Meldungen über Sichtungen von Nutztieren auf den Gleisen, die zu Notbremsungen oder dem Fahren auf Sicht führten. Im Vergleich zu 2020, als es noch 12 Kollisionen mit großen Tieren gab, zeigt sich ein Rückgang, jedoch bleibt die Anzahl der Sichtungen von Nutztieren in Gleisnähe besorgniserregend. Die SBB verzeichnete im Jahr 2021 etwa 140 Meldungen in dieser Kategorie, ein Anstieg im Vergleich zu 111 Meldungen im Jahr 2020.

Die durchschnittliche Zahl von Kollisionen der letzten zehn Jahre liegt bei 8,1 Kollisionen mit Großvieh und 3,5 mit Kleinvieh. Bauliche und organisatorische Maßnahmen könnten helfen, solche Vorfälle zu vermeiden. Tierhalter sind für Schäden, die ihre Tiere verursachen, haftbar. Somit ist es wichtig, dass Zäune stabil sind und an die Tierarten angepasst werden, und dass Weideplätze gut vorbereitet und regelmäßig kontrolliert werden.

Empfohlene Notfallmaßnahmen

Bei Ausbrüchen von Tieren sollten sofort die Behörden informiert werden. Die Polizei sollte unter der Nummer 117 alarmiert werden, und es wird nicht empfohlen, sich selbst auf ungesicherte Gleise zu begeben. Für weitere Fragen im Zusammenhang mit Landwirtschaft und Bahnbetrieb stehen die jeweiligen Kundendienste der Bahngesellschaften zur Verfügung.

Die Vorfälle um Nutztiere im Gleisbereich verdeutlichen die Notwendigkeit, präventive Maßnahmen zu ergreifen. So kann der Sicherheit im Bahnverkehr wie auch dem Wohl der Tiere besser gedient werden. Während die Kühe im Mertert diesen Montag für erhebliche Verzögerungen sorgten, ist es klar, dass der Umgang mit Nutztieren und Schienenverkehr oft emotionale und sicherheitsrelevante Herausforderungen birgt, die nicht ignoriert werden dürfen. Die Informationen von wort.lu und ufarevue.ch unterstreichen die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Tierhaltern und Bahnbetreibern.

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Ort Mertert, Luxemburg
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