Krise der Biodiversität: Landwirtschaft in Luxemburg dringend reformieren!

In Luxemburg sind Biodiversität und Lebensräume stark gefährdet. Landwirtschaftsreformen sind notwendig, um die Natur zu schützen.
In Luxemburg sind Biodiversität und Lebensräume stark gefährdet. Landwirtschaftsreformen sind notwendig, um die Natur zu schützen. (Symbolbild/NAG)

Luxemburg, Luxemburg - Die Biodiversität in Luxemburg ist stark gefährdet, was neue politische Maßnahmen und Veränderungen in der Landwirtschaft erforderlich macht. Ein Bericht des „Observatoire de l’environnement naturel“ von 2022 zeigt alarmierende Zahlen: Zwei Drittel der natürlichen Lebensräume sind in ungünstigem oder schlechtem Erhaltungszustand, und 80 Prozent der wildlebenden Tiere befinden sich in einem prekären Erhaltungszustand. Diese Situation wird von dem „Mouvement écologique“ (Mouvéco) lautstark kritisiert, insbesondere das Hauptproblem der intensiven Landwirtschaft mit hohem Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden.

Die letzten 50 Jahre haben die Landwirtschaft in Luxemburg stark verändert, wobei die intensive Nutzung der Grünlandflächen als besonders problematisch angesehen wird. Der hohe Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die massive Düngung tragen erheblich zum Verlust der Biodiversität bei. Trotz der Verpflichtungen der EU-Agrarpolitik zum Schutz von Umwelt und Klima hat die letzte Förderperiode (2014-2020) laut Tageblatt sogar zu einer Verschlechterung der Lage geführt. Zudem plant Luxemburg zwischen 2023 und 2027 Ausgaben von etwa 700 Millionen Euro an Landwirte, was Mouvéco als Finanzierung der Naturzerstörung kritisiert.

Dringender Handlungsbedarf

Aktuell sind nur etwa 7 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Luxemburg biologisch bewirtschaftet, während das Ziel, bis 2025 auf 20 Prozent zu kommen, in weite Ferne gerückt scheint. Mouvéco fordert, dass Prämien für konventionelle Betriebe deutlich angehoben werden müssen, um sie mit denen der Biolandwirtschaft in Einklang zu bringen. Der Biodiversitätsschutz wird nicht durch EU-Gelder gefördert, sondern in nationale Programme ausgelagert, was die Situation weiter verschärft.

Die Relevanz dieser Probleme wird auch auf EU-Ebene erkannt. Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie für 2030 hat die EU verbindliche Ziele festgelegt, die eine umfassende Wiederherstellung und den Schutz von mindestens 30 Prozent der Meeres- und Landflächen umfassen. Zusätzlich sollen 10 Prozent dieser Flächen weitgehend unberührt bleiben, was besonders für Primär- und Altwälder von Bedeutung ist, wie aus der Mitteilung des Europäischen Parlaments hervorgeht (Europarlament).

Vorschläge für eine zukunftsfähige Landwirtschaft

Mouvéco schlägt vor, die Landwirtschaft krisenfest und naturnah zu gestalten. Dies könnte durch die Förderung von extensiven Äckern, einer Reduzierung von Düngemitteln und Pestiziden sowie einer Erhöhung der Prämien für die biologische Landwirtschaft geschehen. Die EU-Pläne zur Förderung urbaner Grünflächen könnten ebenfalls einen wertvollen Beitrag zur biologischen Vielfalt leisten, indem beispielsweise chemische Pestizide in städtischen Gebieten reduziert und der Einsatz von Düngemitteln gesenkt wird.

Diese Initiativen sind nicht nur wichtig für den Erhalt der Biodiversität, sondern auch für die langfristige Zukunft der Ernährungssicherheit in Europa. Der Rückgang der Bestäuber ist eine ernsthafte Bedrohung für die biologische Vielfalt, die durch gezielte Maßnahmen angegangen werden muss.

Zusammengefasst zeigt sich, dass es dringender Maßnahmen bedarf, um die Landwirtschaft in Luxemburg zu transformieren und gleichzeitig die Biodiversität zu schützen. Nur mit einem integrierten Ansatz, der sowohl national als auch auf EU-Ebene funktioniert, können wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen.

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Ort Luxemburg, Luxemburg
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