Dunkelheit und Anonymität: Société Anonyme erobert Saarlouis!

Stefan Kaegi präsentiert sein Theaterstück „Société Anonyme“ in Saarlouis. Es thematisiert Anonymität und Dunkelheit im Theater.
Stefan Kaegi präsentiert sein Theaterstück „Société Anonyme“ in Saarlouis. Es thematisiert Anonymität und Dunkelheit im Theater. (Symbolbild/NAG)

Saarlouis, Deutschland - In einer einzigartigen Mischung aus Theater und digitaler Kommunikation hat Stefan Kaegi, ein führender Kopf von Rimini Protokoll, am 4. Juni 2025 sein aktuelles Projekt „Société Anonyme“ vorgestellt. Dies geschah während eines WhatsApp-Videoanrufs aus einem Teil von Istanbul, das er als „Babelsberg von Istanbul“ bezeichnet. In diesem Gespräch, das zugleich als eine Art Aufführung beschrieben wurde, gab Kaegi Einblicke in die zentralen Themen des Stücks.

„Société Anonyme“ erforscht die Konzepte von Anonymität und Dunkelheit auf der Bühne. Laut Rimini Protokoll liegt der Fokus auf den Menschen, die das Rampenlicht meiden. Kaegi thematisiert dabei die Intimität von Gesprächen im Dunkeln, die im Theater auf brillante Weise übertragen wird. Er nennt Beispiele wie Beichten, Dunkelkammern und die Anonymität des Aktienmarkts, um das Spannungsfeld zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit im Alltag zu erläutern.

Themen und Inhalte des Stücks

Das Stück behandelt auch aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, indem es die Schattenseiten des Lebens beleuchtet. Whistleblower und die Hackergruppe Anonymous finden in der Dramaturgie ihren Platz, um auf den Schutz von Sorgen und Ängsten hinzuweisen. „Was man sieht, ist was man bekommt“, sagt Kaegi und signalisiert damit, dass in der Dunkelheit oft auch das Wertvolle verborgen bleibt. Hier setzt das Stück an, um Einblicke in unterrepräsentierte Bereiche des Zusammenlebens zu gewähren.

Zusätzlich hebt Kaegi die kreative Zusammenarbeit seines Teams hervor, die aus anonymen Stimmen, einer Live-Musikerin namens Gül Prodat und verschiedenen technischen Spezialisten besteht. Saarbrücker Zeitung berichtet, dass das Stück in einem „Dok-Lab“ in Planung ist, das eine lebendige Plattform für Experimente darstellt. Besonders augenscheinlich ist die Verwendung von unsichtbaren Darstellern und räumlicher Audiotechnik, die das Publikum in ein immersives Erlebnis eintauchen lässt.

Produktion und Mitwirkende

„Société Anonyme“ ist eine Koproduktion des Deutschen Schauspielhauses Hamburg in Zusammenarbeit mit Rimini Protokoll und dem Residenz Schauspiel Leipzig. Das Konzept und die Regie obliegen Stefan Kaegi, während die Dramaturgie von Aljoscha Begrich und Ludwig Haugk entwickelt wurde. Technische Aspekte werden von Joscha Eckert, dem Technischen Leiter und Lichtdesigner, sowie dem Tonoperator Fabian Tombers unterstützt.

Die Thematisierung der Anonymität und der Dunkelheit im Theater eröffnet neue Perspektiven auf unsere Gesellschaft und lädt das Publikum ein, das unsichtbare Leben zu hinterfragen, das oft im Schatten der Öffentlichkeit bleibt. „Société Anonyme“ verspricht ein tiefgründiges Erlebnis, das sowohl zum Nachdenken anregt als auch die Sinne anspricht.

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Ort Saarlouis, Deutschland
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