Haslach freut sich über vier lebhafte Storchenküken im Horst!

Sechs Storchenküken schlüpfen im Haslacher Horst. Unterstützer hoffen auf gesunde Aufzucht der Tiere in Rohrbach.
Sechs Storchenküken schlüpfen im Haslacher Horst. Unterstützer hoffen auf gesunde Aufzucht der Tiere in Rohrbach. (Symbolbild/NAG)

Haslach, Österreich - Im malerischen Haslach tummeln sich aktuell vier gesunde Storchenküken im Horst der Storcheneltern Karoline und Fred. Nach einem schwierigen Start mit sechs geschlüpften Küken Ende April, bei dem zwei durch Angriffe von Fremdstörchen ums Leben kamen, kümmern sich die beiden Eltern nun intensiv um ihren Nachwuchs. Die engagierte Unterstützerin Eva Grielhüsl hofft auf eine erfolgreiche Aufzucht der verbleibenden Küken und beobachtet die Schützlinge von einem der besten Aussichtspunkte am oberen Parkplatz des Tourismus- und Kulturzentrums (TuK) Haslach, wo die Störche seit 1996 ihren Schlot in der ehemaligen Textilfabrik Vonwiller haben. Diese Saison markiert das 30. Jahr, in dem Störche in Haslach nisten.

Die Störche sind nicht nur ein beliebtes Fotomotiv für die Besucher, sondern auch kulturell bedeutend. Der Weißstorch gilt als Symbol für Fruchtbarkeit und wird häufig in Märchen, Sagen und Liedern erwähnt. In vielen Ortschaften finden sich die Vögel sogar im Stadtwappen, was auf ihre frühere Präsenz in der Region hinweist. Früher fanden sich in der Umgebung zahlreiche Brutstandorte; jedoch hat der Lebensraumverlust in Deutschland den Bestand der Weißstörche in den letzten 80 Jahren um zwei Drittel reduziert.

Lebensraum und Brutverhalten der Weißstörche

Weißstörche sind Kulturfolger und benötigen offene Landschaften, die ihnen durch menschliche Aktivitäten wie Rodung und Landwirtschaft zur Verfügung stehen. In der Region um Malchow beispielsweise gibt es optimale Lebensbedingungen durch staunasse Wiesen, Wassergräben und Tümpel. Seit 1971 haben sich in Malchow erneut Störche niedergelassen. Dort wurde erst kürzlich ein Storchenmännchen auf dem Nest gesichtet, gefolgt von einem Weibchen, das gemeinsam mit ihm Eier bebrütete. Drei Küken konnten später gesichtet werden.

Die Aufzucht der Küken ist stark von Nahrungsangebot und Wetterbedingungen abhängig. Jungvögel werden im Sommer beringt, um wertvolle Daten für die Forschung zu gewinnen. In Berlin sind derzeit drei aktive Niststandorte für Weißstörche bekannt, wobei zwei in Lichtenberg und einer in Blankenfelde, Pankow angesiedelt sind. Doch die Freiflächen, die für die Nahrungsaufnahme der Störche erforderlich sind, werden zunehmend durch Wohnbebauung und andere Nutzungen bedroht.

Besucher des Naturhofes in Malchow können das Brutgeschehen der Weißstörche live im Storchencafé beobachten. Diese nachhaltige Initiative lässt die kulturelle Bedeutung der Störche weiter wachsen und fördert das Bewusstsein für den Schutz dieser bedrohten Art. Trotz der Bestandszunahme bleibt der Weißstorch eine gefährdete Spezies, bedingt durch Lebensraumverlust und andere Umweltveränderungen.

Die Geschichten von Störchen inspirieren nicht nur die örtliche Bevölkerung, sondern sind auch ein wichtiger Teil unseres ökologischen Erbes. Die Brutpflege von Karoline und Fred im Haslacher Horst ist ein Hoffnungszeichen in einer Zeit, in der der Schutz der Tierwelt dringender denn je benötigt wird. Wie die Beobachtungen in Haslach und Malchow zeigen, bleibt die Rückkehr der Störche ein Symbol für Glück und Hoffnung.

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Ort Haslach, Österreich
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