Zukunft des Frauenbildungszentrums Bad Homburg – Wer folgt den Gründerinnen?

Das Frauenbildungszentrum Bad Homburg sucht dringend neue Ehrenamtliche, während die Gründerinnen ihren Rücktritt planen.
Das Frauenbildungszentrum Bad Homburg sucht dringend neue Ehrenamtliche, während die Gründerinnen ihren Rücktritt planen. (Symbolbild/NAG)

Bad Homburg, Deutschland - Das Frauenbildungszentrum Bad Homburg (FBZ), gegründet 1988 von Edith Kempf-Schindler, Gabriele Dingel und Anne Schwendner, steht vor einer entscheidenden Wende. Die drei Gründerinnen, mittlerweile 75 Jahre alt, planen, sich bis zur nächsten Vorstandswahl im Herbst 2026 zurückzuziehen, und suchen aktiv nach Nachfolgerinnen für die Vorstandsposten. Diese Übergabe erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachfrage nach den Kursen des Zentrums ungebrochen hoch ist, wie aus den aktuellen Anmeldungen deutlich wird.

Das FBZ agiert als zentrale Anlaufstelle für Frauen in Bad Homburg, die sowohl berufliche Weiterbildung als auch persönliche Entwicklung anstreben. Das Motto „Ganzheitliches Lernen für Geist, Körper und Seele“ zieht eine breite Teilnehmerinnenbasis an. Das Kursangebot, das von Office-Anwendungen über Hatha-Yoga bis hin zu Nähkursen reicht, umfasst über 175 verschiedene Kurse, die in kleinen Gruppen zwischen fünf und sieben Personen angeboten werden, um eine individuelle Betreuung zu gewährleisten. Besonders beliebt sind die Kurse „Skulpturen aus der Stille“ und „Gesichtsyoga“, die bereits ausgebucht sind, sowie der neu eingerichtete Kurs „Einfach Glücklichsein“.

Aktuelle Herausforderungen

Trotz des anhaltenden Interesses gibt es Bedenken hinsichtlich der Zukunft des FBZ. Die Gründerinnen haben bereits unter Teilnehmerinnen und Referentinnen nach möglichen Ehrenamtlichen gesucht, jedoch ohne Erfolg. Dies wirft Fragen auf, ob das Zentrum ohne frische Ehrenamtliche fortbestehen kann. Die Notwendigkeit, eine hauptamtliche Mitarbeiterin zu finden, wird ebenfalls immer drängender, um die Büroorganisation zu optimieren und die Präsenz in sozialen Medien zu erhöhen.

Das Frauenbildungszentrum erhält zudem finanzielle Unterstützung von der Stadt in Höhe von 15.000 Euro und vom Kreis in Höhe von 3.000 Euro, was die betriebliche Stabilität des Zentrums sichert. Die kontinuierliche Teilnahme von über 1200 Frauen pro Jahr und die aktive Teilnahme des FBZ-Chors „Harmonixen“, der regelmäßig Konzerte gibt, unterstreichen die lebendige Community des Zentrums.

Ein Ort der Vernetzung und Unterstützung

Das FBZ bietet nicht nur Kurse, sondern setzt sich auch für Frauen in schwierigen Lebenslagen ein, etwa durch Schulungen für Frauenhausbewohnerinnen. Veranstaltungen und Vorträge zur Vernetzung und Impulsgebung fördern den Austausch unter den Teilnehmerinnen.

Das jährliche Jubiläum, das mit einer Kunstversteigerung zur Finanzierung von Bildungsprojekten verbunden ist, zeugt von der Kreativität und dem Engagement der Community. Das Zentrum befindet sich im ehemaligen Hess-Natur-Haus am Hessenring, einer zentralen Lage in Bad Homburg, die gut mit Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Informationen zu Kursen sind auf der Webseite des Zentrums zu finden und das Programmheft ist kostenlos erhältlich, unter anderem im Kurhaus und in Geschäften in Bad Homburg sowie umliegenden Orten.

Die Zukunft des Frauenbildungszentrums Bad Homburg bleibt ungewiss, doch die engagierte Gemeinschaft und die vielseitigen Angebote geben Anlass zur Hoffnung, dass die traditionellen Werte und das Konzept des Zentrums auch weiterhin bestehen bleiben werden.

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Ort Bad Homburg, Deutschland
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