Schaeffler schließt Medizintechnik-Werk in Homburg: 200 Jobs in Gefahr!

Schaeffler schließt sein Medizintechnik-Werk in Homburg bis 2026, betroffen sind 200 Arbeitsplätze. Sozialplan vereinbart.
Schaeffler schließt sein Medizintechnik-Werk in Homburg bis 2026, betroffen sind 200 Arbeitsplätze. Sozialplan vereinbart. (Symbolbild/NAG)

Homburg, Saarland, Deutschland - Der Technologiekonzern Schaeffler gab heute bekannt, dass er sein Werk für Medizintechnik in Homburg im Saarland schließen wird. Diese Maßnahme betrifft rund 200 Arbeitsplätze, von denen nur etwa 40 erhalten bleiben sollen. Die endgültige Schließung ist bis April 2026 geplant. Betriebsrat und Geschäftsführung haben jedoch einen Sozialplan ausgearbeitet, der betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, sodass die Mitarbeiter eine gewisse Sicherheit haben.

Die Entscheidung zur Schließung des Medizintechnik-Werks ist Teil eines umfassenderen Plans, der interne Restrukturierungen nach der Fusion mit Vitesco Technologies umfasst. Im vergangenen November kündigte Schaeffler bereits den Abbau von insgesamt 2.800 Arbeitsplätzen an zehn deutschen Standorten an. Dies ist nicht die erste Schließung des Unternehmens – zuvor waren auch Traditionsunternehmen in Baden-Württemberg und ein Familienunternehmen in Rheinland-Pfalz betroffen.

Auswirkungen auf den Standort Homburg

Am Standort Homburg beschäftigt Schaeffler aktuell etwa 1.700 Mitarbeiter, die Motorenelemente und Wälzlager herstellen. Die Produktion im Bereich der Medizintechnik wird allerdings teilweise in das größere Automotive-Werk verlagert, das im selben Standort angesiedelt ist. Trotz der massiven Arbeitsplatzverluste im Medizintechnik-Sektor hält Schaeffler an seiner Jahresprognose fest, auch wenn der Umsatz im ersten Quartal 2025 um 2,9 Prozent unter dem Vorjahreswert lag.

Die Schließung des Homburger Werks ist nicht nur eine Herausforderung für die betroffenen Mitarbeiter, sondern auch ein besorgniserregendes Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Experten warnen, dass diese Entwicklungen als Indiz für den industriellen Niedergang Deutschlands angesehen werden können, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Energiekosten, Bürokratie und strengerer Klimapolitik.

Die regionalen Auswirkungen sind ebenfalls spürbar. Das Saarland ist stark betroffen, dabei kamen zuletzt bereits Unsicherheiten im Ford-Werk in Saarlouis und beim ZF-Werk in Saarbrücken hinzu. In diesem Kontext wird die Schließung des Schaeffler-Werks in Homburg als weiterer „Sargnagel“ für den Wirtschaftsstandort Deutschland betrachtet, da sie die industrielle Basis weiter schwächt und die Perspektiven für die Beschäftigten einschränkt.

Für die ehemaligen Mitarbeiter des Medizintechnik-Werks bleiben Möglichkeiten: Sie können sich an anderen Schaeffler-Standorten bewerben. Der Interessenausgleich für die betroffenen Mitarbeiter läuft bis Ende 2028, was ihnen eine gewisse Zeitspanne bietet, um neue Perspektiven zu finden. Schaeffler erfährt somit nicht nur interne Umstrukturierungen, sondern zeigt auch, wie komplex die Herausforderungen für die deutsche Industrie sind, die immer mehr unter den gegebenen Bedingungen leidet.

Weitere Details zur Situation wurden in den Berichten von fr.de und kettner-edelmetalle.de veröffentlicht.

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Ort Homburg, Saarland, Deutschland
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