ZF Saarbrücken: Jobabbau und Zukunftsvisionen stehen im Fokus

Saarbrücken, Deutschland - Am 5. Juni 2025 hat Mathias Miedreich, ein Vorstandsmitglied von ZF, auf dem ZF-Technologietag in Zweibrücken bekräftigt, dass das Unternehmen langfristig zu seinem Werk in Saarbrücken steht. Dieses Werk ist nicht nur das größte ZF-Werk weltweit, sondern wird auch als Flagship-Factory bezeichnet. Die umfangreichen Technologien und das Know-how des Standorts kommen nicht nur den eigenen Produktlinien zugute, sondern auch anderen ZF-Werken.
In den letzten Wochen sind jedoch Gerüchte über die Zukunft des Saarbrücker Werkes aufgekommen, insbesondere über mögliche Veränderungen in der E-Division. Laut Miedreich prüft ZF verschiedene Partnerschaften, die auch das Saarbrücker Werk betreffen könnten. Unklar bleibt, ob solche Partnerschaften einen Verkauf des Standorts zur Folge hätten. Branchenquellen berichten außerdem, dass das Werk möglicherweise einen Großauftrag von BMW an ein Schwesterwerk in den USA verlieren könnte, was erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in Saarbrücken haben könnte.
Arbeitsplatzeffekte und Stellenabbau
Der reguläre Stellenabbau im Saarbrücker ZF-Werk ist bereits in vollem Gange, bis Ende 2025 sollen rund 1.800 Stellen abgebaut werden. Dies bedeutet, dass vor allem befristete Mitarbeiter von den Kündigungen betroffen sind. Insgesamt arbeiten aktuell etwa 10.000 Menschen in diesem Werk. Bei anhaltend schlechter Auftragslage könnte bis 2028 sogar ein Abbau von bis zu 4.500 Arbeitsplätzen drohen, wenn sich die wirtschaftliche Situation nicht verbessert. Die Gewerkschaft IG Metall ist in die Planung und sozialverträgliche Umsetzung des Arbeitsplatzabbaus einbezogen, während der Betriebsrat die Belegschaft über die Verhandlungen mit der Geschäftsleitung informiert und Einzelgespräche anbietet, um die Sorgen der Beschäftigten aufzufangen.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) hat die Notwendigkeit betont, Anreize für Elektroautos zu schaffen und kritisiert die derzeitige Wettbewerbssituation im E-Automarkt weltweit. Gleichzeitig hat die Landesregierung beschlossen, mit ZF einen dreistelligen Millionenbetrag zu investieren, um Saarbrücken als führenden Standort für Elektromobilität zu positionieren. In diesem Zusammenhang wird auch der Kooperationspartner Wolfspeed in Ensdorf betrachtet, über dessen Ansiedlungspläne Klarheit gefordert wird.
Aktivitäten rund um die Standortentwicklung haben auch politische Resonanz erzeugt. Die CDU-Fraktion im Landtag zeigt sich besorgt über die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Ampelregierung, die ihrer Meinung nach zur Deindustrialisierung in Deutschland beitragen. Gleichzeitig gibt es kritische Stimmen zu vorherigen Berichten, wonach ein Treffen zwischen IG Metall und ZF zur Jobabbauplanung fehlerhaft gemeldet wurde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das ZF-Werk in Saarbrücken trotz der Herausforderungen, mit denen es konfrontiert ist, als zentraler Bestandteil der ZF-Strategie weiterhin bestehen bleibt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die wirtschaftliche Stabilität und die Zukunft vieler Arbeiter in der Region.
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Ort | Saarbrücken, Deutschland |
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