Feierlicher Abschluss: Erinnerungen an den NS-Widerstand in St. Johann

Am 8. Juni 2025 endete in St. Johann das Erinnerungsprojekt „Orte des Gedenkens“ mit einer Lesung von O. P. Zier.
Am 8. Juni 2025 endete in St. Johann das Erinnerungsprojekt „Orte des Gedenkens“ mit einer Lesung von O. P. Zier. (Symbolbild/NAG)

St. Johann, Österreich - Das Projekt „Orte des Gedenkens“ in St. Johann im Pongau fand seinen feierlichen Abschluss mit einer Lesung des Schriftstellers O. P. Zier. Laut meinbezirk.at hat dieses Erinnerungsprojekt über ein Jahr hinweg den NS-Widerstand in der Region thematisiert.

Die Initiative umfasste ein breites Spektrum an künstlerischen, musikalischen, filmischen und literarischen Formaten. O. P. Zier las aus seinem Werk „Schonzeit“, das sich mit dem lokalen Widerstand während der NS-Zeit befasst. In seinen Essays und Kurztexten behandelt Zier lokale Begebenheiten sowie die Nachwirkungen der NS-Zeit und gilt als eine wichtige Stimme der regionalen Gedenkkultur.

Künstlerische Auseinandersetzung und Gedenkstätten

Ein weiteres Highlight des Projekts war das Kunstprojekt „Was geht zuhause vor“ von Tatiana Lecomte, das die Unterstützung des Deserteurs Karl Rupitsch durch Theresia und Alois Buder thematisierte. Eine nachhaltige Erinnerungskultur wurde durch die Benennung einer Brücke nach Alois und Theresia Buder sowie durch eine neue Texttafel an der Annakapelle, die über das Fresko „Heimkehr zweier Soldaten“ von Switbert Lobisser informiert, geschaffen.

Das Projekt hinterließ nicht nur symbolische Spuren im öffentlichen Raum, sondern fand auch großen Anklang durch begleitende Veranstaltungen wie ein Gedenkkonzert, einen Filmabend und thematische Stadtrundgänge. Diese Bildungsangebote sind Teil des umfassenderen Zieles, das Verständnis für den historischen Kontext und den lokalen Widerstand zu fördern.

Kooperationspartner und Grundlage des Projekts

Die Arbeitsgemeinschaft „Orte des Gedenkens“ spielte eine zentrale Rolle in der Umsetzung des Projekts. Mitglieder wie Hildegard Fraueneder, Albert Lichtblau und Robert Obermair waren maßgeblich an der historischen Aufarbeitung, den künstlerischen Interventionen und der Vermittlungsarbeit beteiligt. Unterstützt wurde das Projekt von der kultur:plattform St. Johann, der Geschichtswerkstatt St. Johann und der Stadtgemeinde, die als Kooperationspartner fungierten.

Insgesamt zeigt das Projekt „Orte des Gedenkens“, wie wichtig es ist, sich künstlerisch und historisch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Das Engagement der Akteure trägt dazu bei, die Erinnerung an die Geschehnisse und die Opfer der NS-Zeit lebendig zu halten und in das Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken. Weitere Informationen sind auch auf salzburg.orf.at verfügbar.

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Ort St. Johann, Österreich
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