Literarisches Comeback: Ulrike Kolb erhält Kunstpreis des Saarlandes!

Ulrike Kolb erhält den saarländischen Kunstpreis 2024 für ihr literarisches Werk in Saarbrücken. Ein Blick auf ihre bewegte Geschichte.
Ulrike Kolb erhält den saarländischen Kunstpreis 2024 für ihr literarisches Werk in Saarbrücken. Ein Blick auf ihre bewegte Geschichte. (Symbolbild/NAG)

Saarbrücken, Deutschland - Am Freitagabend wurde der saarländische Kunstpreis im Bereich Literatur verliehen, ein Ereignis, das die kulturelle Landschaft des Saarlandes bereichert. Saarbrücker Zeitung berichtet, dass die Preisträgerin Ulrike Kolb, eine in Saarbrücken geborene Autorin, die in Berlin lebt, für ihr literarisches Werk ausgezeichnet wurde.

Ulrike Kolb erhielt für ihre außergewöhnlichen Beiträge zur Literatur ein Preisgeld von 7500 Euro. In ihrer Rede zur Preisverleihung reflektierte sie über ihre Kindheit im Saarland, die sie als „schön“ beschreibt. Diese Zeit war geprägt von Zuckerrübensirup und der Industrie, die das Saarland prägte. Zu ihrer Familie gehört Erich Kolb, der Chef der Fenner-Fabrik, was ihr einen besonderen Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse der Region gab.

Literarische Errungenschaften und Engagement

Die Jury, die über die Vergabe des Kunstpreises entschied, lobte die Vielfalt und den Humanismus in Kolbs Werk. Sie haben in ihrem Buch „Schönes Land“ eine literarische Nachkriegsgeschichte über das Saarland verfasst. Darüber hinaus zeigt Kolb ein starkes Engagement für die deutsch-jüdische Verständigung und Aussöhnung, was ihre Rolle als kulturelle Vermittlerin unterstreicht.

Christine Streichert-Clivot, die Kulturministerin, würdigte Kolb als eine bedeutende weibliche Stimme in der Literatur. Ulrike Kolb, die 1942 in Saarbrücken geboren wurde, hat eine umfassende Ausbildung genossen, darunter das Studium an der Werkkunstschule sowie eine Zeit an einer Haushaltsschule in Paris und einer Sprachschule in London. Zudem absolvierte sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin in Berlin und studierte Pädagogik.

Rückblick auf eine bewegte Lebensgeschichte

Der Abend der Preisverleihung war für Kolb nicht nur ein Höhepunkt ihrer literarischen Karriere, sondern auch eine Gelegenheit, über private und gesellschaftliche Umbrüche zu sprechen. Sie reflektierte in einem Hotel in Saarbrücken über die NS-Zeit und ihre „wilde Ehe“ mit einem Berliner Mann, was einen tiefen Einblick in die Komplexität ihres Lebens gibt.

Nach ihrer Zeit als Journalistin, unter anderem für die Frankfurter Rundschau, lebt Kolb heute als freie Schriftstellerin in Berlin. Die Auszeichnung markiert ihren dritten großen Preis, nachdem sie bereits 1995 den Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb und 2007 die Eugen-Viehof-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung erhielt. SR.de verweist zudem darauf, dass der Kunstpreis des Saarlandes alle zwei Jahre vergeben wird, wobei die Kategorien zwischen Bildender Kunst/Architektur, Musik und Literatur wechseln.

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Ort Saarbrücken, Deutschland
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