Offshore-Windenergie: Neue Studie warnt vor gefährlichem Ausschreibungsmodell!

Neue Studie der Stiftung Offshore-Windenergie warnt vor Risiken des Ausschreibungsdesigns für Offshore-Windenergie in Deutschland.
Neue Studie der Stiftung Offshore-Windenergie warnt vor Risiken des Ausschreibungsdesigns für Offshore-Windenergie in Deutschland. (Symbolbild/NAG)

Halberg, Deutschland - Eine aktuelle Studie der Stiftung Offshore-Windenergie warnt vor den Risiken des bestehenden Ausschreibungsdesigns für Offshore-Windenergie in Deutschland. Wie Solarserver berichtet, hat die Untersuchung, durchgeführt von Enervis Energy Advisors, erstmals die potenziellen Gefahren quantitativ analysiert. Demnach könnte das derzeitige Modell langfristig negative wirtschaftliche und energiepolitische Folgen nach sich ziehen.

Karina Würtz, die Geschäftsführerin der Stiftung, fordert die neu gewählte Bundesregierung auf, den Kurs zu überdenken und die langfristigen Auswirkungen des Ausschreibungsmodells stärker in den Fokus zu rücken. Um die Offshore-Windenergiebranche weiter zu fördern, sind Veränderungen notwendig, die Investitionssicherheit, Wettbewerb und stabile Strompreise gewährleisten.

Risiken und Handlungsbedarf

Die Studie plädiert für eine Überarbeitung des Ausschreibungsdesigns, um die damit verbundenen Risiken zu minimieren und ein Wachstum des Sektors sowie einen höheren Nutzen zu ermöglichen. Die hohen Auktionserlöse, die im Jahr 2023 bei 13,4 Milliarden Euro lagen, könnten zudem zu einem Anstieg der Strompreise führen, da die Kosten an die Industrie weitergegeben werden. Dieses Gebotsverfahren setzt die Betreiber:innen zusätzlich unter Druck, ihre Kosten zu senken, was darüber hinaus die europäische Zulieferkette belasten könnte.

Ebenfalls hervorgehoben werden die geopolitischen Unsicherheiten, die zu möglichen Projektabbrüchen führen könnten. Zu den vorgeschlagenen zentralen Lösungen zählen unter anderem zwei Seiten-Verträge (Contracts for Difference) zur Planungssicherheit und Kostensenkung, Ausschreibungsgrenzen zur Förderung des Wettbewerbs und realistische Anforderungen für Bieter:innen, um unseriöse Angebote zu vermeiden.

Sicherheit kritischer Infrastrukturen

Darüber hinaus hat die Branche die Bedeutung der Sicherheit für Offshore-Windenergieanlagen hervorgehoben. Der Bundesverband Windenergie (BWO) begrüßt den Entwurf des KRITIS-Umbrella-Gesetzes, das darauf abzielt, die Sicherheit kritischer Infrastrukturen zu stärken. Laut BWO sollte jedoch die Verantwortung für den Schutz der Anlagen nicht an die Betreiber delegiert werden. Der Verband fordert mehr Transparenz und Beteiligung im Konsultationsprozess zu zukünftigen Anforderungen.

Die Stiftung Offshore-Windenergie, die 2005 gegründet wurde, setzt sich für den Umwelt- und Klimaschutz durch Windenergie auf See ein. Die Untersuchungen zeigen deutlich, dass es an der Zeit ist, die bestehenden Rahmenbedingungen für die Offshore-Windenergie in Deutschland zu überdenken, um eine nachhaltige und wirtschaftlich vorteilhafte Zukunft zu ermöglichen.

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Ort Halberg, Deutschland
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