Revolution im Bahnbau: Neuer Gleisgründungszug für die Westerwaldbahn!

Burbach feiert die Einweihung des innovativen Gleisgründungszugs, der effiziente Gründungsarbeiten auf der Westerwaldbahn ermöglicht.
Burbach feiert die Einweihung des innovativen Gleisgründungszugs, der effiziente Gründungsarbeiten auf der Westerwaldbahn ermöglicht. (Symbolbild/NAG)

Burbach, Deutschland - Am Standort der Westerwaldbahn, nahe Steinebach/Sieg, wurde kürzlich der Gleisgründungszug (GGZ) eingeweiht. An der Zeremonie nahmen Vertreter der Deutschen Bahn sowie der Landesministerien teil. Das innovative Gerät wurde von der Firma Hering aus Holzhausen in Zusammenarbeit mit dem Kranbauer Kirow aus Leipzig entwickelt. Der GGZ ist in der Lage, durch seine vielseitigen Funktionen wie Rütteln, Rammen und Bohren effizient im Gleisbereich zu operieren. Damit soll er Gründungs- und Tiefbauarbeiten, wie beispielsweise für Bahndämme und Oberleitungsmasten, erleichtern und gleichzeitig den Betrieb auf der Bahnstrecke so wenig wie möglich beeinflussen.

Der Gleisgründungszug stellt einen wichtigen Fortschritt dar, da er direkt auf den Schienen arbeitet. Dies macht aufwendige Spezialtransporte und den Bau temporärer Baustraßen überflüssig. Die Idee zum GGZ wurde bereits im Jahr 2019 geboren, und die Hering Grundbau GmbH hat dafür den Innovationspreis für die Nutzung vorhandener Infrastruktur erhalten. Das Bohrverfahren, das beim GGZ zum Einsatz kommt, umfasst das Kelly-Bohrverfahren, bei dem ein Bohrpfahl in den Boden gesetzt wird, der dann weiter bearbeitet wird. Die dabei entstandenen Löcher werden mit Beton ausgegossen, in den der tragende Stahl für Brücken eingebaut wird.

Technische Details und Einsatzmöglichkeiten

Das Gerät kann bis zu 18 Meter tief bohren und ist derzeit in der Testphase. Die geplante Testfahrt mit Sondergenehmigung in Hamburg steht kurz bevor, da die Zulassung des GGZ für dieses Jahr angestrebt wird. Nach dieser Zulassung können Kunden den Gleisgründungszug für ihre Projekte buchen. Um die Kosten zu decken, sind eine bestimmte Anzahl an Schichten pro Jahr erforderlich.

Die RTG Rammtechnik GmbH, Teil der BAUER Maschinen Gruppe, hat in Kooperation mit Techne und Hering Bau ein gleisgebundenes Bohr- und Rammgerät entwickelt, das das Potenzial hat, die Bahn- und Tiefbauindustrie revolutionär zu verändern. Der Gleisgründungszug ermöglicht neue Gründungsarten und -tiefen im Gleisbereich, was besonders in Hinblick auf die Herausforderungen des Bahnbaus, wie kurze Sperrpausen und beengte Platzverhältnisse, von großer Bedeutung ist. Diese Notwendigkeit wird durch die Tatsache verstärkt, dass Gleise möglichst wenig blockiert werden sollen, um den Betrieb weiterhin aufrechtzuerhalten.

Leistungsmerkmale

Das Gesamtsystem des Gleisgründungszugs besteht aus mehreren Komponenten, darunter das Trägergerät mit Mäkler (RTG RG 18 S) und Flachwagen, die zur Ablage und zum Transport der Anbauteile genutzt werden. Die Bauhöhe des Geräts mit aufgerichtetem Mäkler beträgt etwa 23 Meter, wobei der Mäkler über leistungsstarke Winden verfügt: eine Hauptwinde mit 170 kN, eine Vorschubwinde mit 200 kN und eine Hilfswinde mit 55 kN. Zudem ist der Mäkler um 90° schwenkbar und kann bis zu 2 Meter teleskopiert werden.

Die Hydraulikleitungen sind in der Transportstellung fest verbunden, und das Gerät hat eine Transporthöhe von weniger als 4,30 Metern. Der Einsatzbereich umfasst nicht nur die Pfahlherstellung, sondern auch Spundwände, Bodenmischverfahren und Baugrundverbesserungen. Mit einem Arbeitsbereich von über 9 Metern aus der Gleisachse und einer 360° Drehmöglichkeit um die Oberwagen-Achse zeigt der Gleisgründungszug seine Vielseitigkeit.

Bernhard Lindermair, Geschäftsführer der RTG Rammtechnik, hebt die Einzigartigkeit des Geräts auf dem Weltmarkt hervor. Die Präsentation auf der Verkehrstechnikmesse InnoTrans in Berlin hat bereits großes Interesse geweckt. Das erste Kundengerät wurde im März 2023 auf einer Baustelle eingesetzt und zeigt, dass die Entwicklungen auf dem richtigen Weg sind.

Die innovative Technik des Gleisgründungszugs könnte somit nicht nur bestehende Infrastrukturen effizienter unterstützen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Zukunft des Bahnbaus leisten.

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Ort Burbach, Deutschland
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