Hochwasser in Homburg: Experten zeigen effektive Schutzmaßnahmen auf!

Experten informieren in Homburg über Hochwasserschutzmaßnahmen und persönliche Erfahrungen nach dem Pfingsthochwasser 2024.
Experten informieren in Homburg über Hochwasserschutzmaßnahmen und persönliche Erfahrungen nach dem Pfingsthochwasser 2024. (Symbolbild/NAG)

Homburg, Deutschland - Im Zuge der zunehmenden Zunahme von extremen Wetterereignissen und Hochwasserereignissen in Deutschland, haben Experten in Homburg Schutzmaßnahmen gegen solche Naturgefahren präsentiert. Unter den Fachleuten waren auch Simon Müller und Volker Rothmund, die auf die gefährdeten Bedingungen im Saarpfalz-Kreis hinwiesen, nachdem Blieskastel durch das Pfingsthochwasser im Vorjahr besonders stark betroffen war. Es wurden Maßnahmen vorgestellt, die nicht nur präventiv wirken, sondern auch bestehende Risiken minimieren sollen. Andrea Lippmann, Stadträtin für Klimaschutz, betonte zudem ihre persönlichen Erfahrungen mit Hochwasser.

Die Experten führten an, dass die2014 eingeführten Schutzmaßnahmen, wie die Installation von Pumpen, die Schäden im Jahr 2024 deutlich reduziert haben. Die Bedeutung eines umfassenden Starkregenvorsorgekonzepts wurde ebenfalls hervorgehoben, besonders im Hinblick auf die städtische Planung. „Hochwasserpass“ wird als ein wichtiges Werkzeug empfohlen, um Schwachstellen im eigenen Haushalt zu identifizieren und so gezielt Maßnahmen zur Gefahrenminimierung zu ergreifen.

Forderungen und Maßnahmen

Im Rahmen der Informationsveranstaltung wurden Begehungen an neuralgischen Orten in Homburg durchgeführt, wo gemeinsam mit Anwohnern kritische Gebäude wie Kindergärten und Technikräume markiert wurden. Die Stadtverwaltung trägt die Verantwortung für Hochwasserschutzkonzepte bei neuen Bauvorhaben. Doch das Gesetz schreibt vor, dass jeder Einzelne für seine eigenen Vorkehrungen und Versicherungen selbst verantwortlich ist.

Empfohlene Schutzmaßnahmen umfassen unter anderem den Bau von Notwasserwegen, Schwellen, Gräben, und die Installation von druckwasserdichten Fenstern und Türen. Gleichzeitig wurden die Probleme mit Rohren, Kabeln und fehlenden Rückstausicherungen deutlich angesprochen. Mobile Schutzelemente werden von den Experten als unzuverlässig eingestuft, was die Notwendigkeit unterstreicht, Wertgegenstände und technische Geräte nicht im Keller zu lagern.

Klimawandel und Versicherungsschutz

Die gegenwärtige Debatte über Hochwasserschutz steht auch im Kontext der Klimafolgenanpassung. Allgemeine Informationen über Naturgefahren sind notwendig, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Der GDV hat in einer Analyse wetterbedingte Schäden der letzten Jahrzehnten untersucht und prognostiziert, dass Wetterextreme in Deutschland künftig zunehmen werden. Vor allem Starkregen wird als häufigster Verursacher von Schäden identifiziert.

Die Schäden durch Sturm, Hagel, Hochwasser und Starkregen haben in den letzten Jahrzehnten ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht. Die Sturzflut im Ahrtal im Jahr 2021 gilt als die folgenschwerste Naturkatastrophe, die Deutschland in dieser Zeit erlebte. Die Versicherungsdichte gegen Hochwasser und Starkregen variiert in Deutschland erheblich, was auch von der geografischen Lage abhängt. In bestimmten Bundesländern liegt die Dichte von Wohngebäudeversicherungen gegen Hochwasser über 90 Prozent, während in anderen Regionen diese Quote unter 50 Prozent fällt.

Versicherungsschutz ist entscheidend, jedoch zahlen viele Versicherungen oft nicht bei Rückstaus, Grundwasser oder anderen menschlichen Ursachen. Um das Hochwassergefährdungsrisiko von Gebäuden besser zu bewerten, nutzen Versicherer das ZÜRS Geo-System, das über 22 Millionen Adressen in vier Gefährdungsklassen einteilt.

Die Gefährdungsklasse eines Gebäudes ist eng mit seiner Lage und der möglichen Dauer von Wassereinbrüchen verknüpft. Während die Vorwarnzeit bei Hochwasser mehrere Tage betragen kann, sind es bei Starkregen oft nur wenige Minuten. Daher ist es für Bürger wichtig, vorbereitet zu sein: Notgepäck, Warnapps, geeignete Ausrüstung und Fluchtpläne gehören zur grundlegenden Vorbereitung.

Die Sicherheit von Menschen hat bei Hochwasser Priorität, insbesondere für ältere und hilfsbedürftige Personen. In solchen Situationen ist es lebenswichtig, nicht in den Keller zu gehen, da bereits ab einer Wasserhöhe von 0,5 Metern Lebensgefahr besteht. Müller und Rothmund warnen eindringlich, dass die Feuerwehr nur in echten Notfällen kontaktiert werden sollte. Gesunder Menschenverstand und gegenseitige Hilfe spielen eine unverzichtbare Rolle bei der Bewältigung solcher Krisen.

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Ort Homburg, Deutschland
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