Stolpersteine in Brebach: Gedenken an ermordete Saarbrücker Bürger

Bischmisheim, Deutschland - Am 27. Mai 2025 fand in Brebach eine feierliche Stolpersteinverlegung statt, um an die Schicksale von Sigmund und Klara Baum sowie Mathilde Tausend und Peter Baptist Hergott zu erinnern. Diese Gedenksteine stehen stellvertretend für die Stigmatisierung, Inhaftierung und Ermordung von Saarbrücker Bürgern durch die Nationalsozialisten. Die Veranstaltung wurde vom Stadtverband der SPD Saarbrücken initiiert, um die Erinnerungen an die Opfer wachzuhalten und die Gräueltaten der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Mathilde Tausend, Jahrgang 1897, lebte in Bischmisheim und war verheiratet mit Karl Tausend. Sie wurde 1930 aufgrund einer psychischen Erkrankung in die Heil- und Pflegeanstalt Merzig eingewiesen. Am 1. September 1939 erfolgte die Verlegung in die Anstalt Weilmünster, wo sie am 20. Februar 1941 im Rahmen der T4-Aktion in Hadamar ermordet wurde. Sigmund Baum, geboren 1878, war jüdischer Kaufmann und betrieb ein Geschäft in Brebach. Zusammen mit seiner Frau Klara, Jahrgang 1879, und ihrer Tochter Hedwig, musste er 1933 aufgrund von Anfeindungen das Geschäft aufgeben und emigrierte 1935 nach Bettemburg, Luxemburg. Im Mai 1937 gelangten sie von Le Havre nach New York, wo sie jedoch aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und ihres Alters auf erhebliche Schwierigkeiten stießen. Hedwig starb 1940 in New York, während Sigmund und Klara Baum in den 1960er Jahren in einem jüdischen Altersheim verstorben.
Das Schicksal Peter Baptist Hergotts
Peter Baptist Hergott, Jahrgang 1897, war Heizungsmonteur und erlitt mehrere schwere Verletzungen, die ihn zum Invaliden machten. Den Nationalsozialisten galt er als „Asozialer“. Er lebte zuletzt in der Hauptstraße 80 in Eschringen und wurde am 12. Mai 1938 verhaftet. Wegen eines Passvergehens wurde Hergott am 25. Mai 1938 zu 20 Tagen Gefängnis verurteilt und anschließend nach Frankreich ausgewiesen. Am 21. April 1943 wurde er erneut von den Nazis verhaftet und ins Konzentrationslager Natzweiler verschleppt, wo er am 17. Mai 1943 ermordet wurde.
Erinnerung an die T4-Opfer
Zusätzlich zu den genannten Schicksalen gibt es viele weitere Opfer der sogenannten T4-Aktion, die durch systematische Ermordung in der NS-Zeit zu leiden hatten. In diesem Kontext sind auch die Geschichten von Charlotte B., Gustav D., Anna F. und vielen anderen zu erwähnen, deren Schicksale die Brutalität der damaligen Euthanasie-Politik deutlich machen. Charlotte B. wurde 1930 aufgrund einer psychischen Erkrankung in eine Anstalt eingewiesen und wahrscheinlich später in Brandenburg an der Havel mit Giftgas ermordet. Gustav D., geboren 1884, war ebenfalls Opfer dieser grausamen Praxis und wurde im Tötungsort Bernburg ermordet.
Die Stolpersteine in Brebach und die Erinnerung an die T4-Opfer sind ein wichtiges Zeichen im Kämpfen gegen das Vergessen und die Wiederholung solcher Gräueltaten. Die Einweihung dieser Gedenkstätten soll sowohl an die individuellen Schicksale erinnern als auch einen Appell an die Gesellschaft darstellen, wachsam gegenüber Diskriminierung und Ausgrenzung zu sein.
Die Stadt Saarbrücken und zahlreiche Bürger setzen sich weiterhin für eine lebendige Erinnerungskultur ein. Die Stolpersteine werden zu einem Teil des kollektiven Gedächtnisses und fördern das Bewusstsein für die Schattenseiten der Geschichte.Saarbrücken berichtet, dass … Die Webseite Al Tishkach informiert über die Opfer der T4-Aktion.
Details | |
---|---|
Ort | Bischmisheim, Deutschland |
Quellen |