Rheinland-Pfalz: Wissenschaft erfasst bedrohte Vogelarten mit neuem Konzept!

Rheinland-Pfalz, Deutschland - In Rheinland-Pfalz stehen die Vogelbestände im Fokus einer neuen wissenschaftlichen Initiative. Bislang basierten die Erhebungen größtenteils auf Schätzungen, doch die Staatliche Vogelschutzwarte hat nun ein detailliertes Konzept entwickelt, um die Vogelpopulationen genauer zu erfassen. Laut dem SWR berichtet über die besorgniserregende Lage vieler Vogelarten, die vom Aussterben bedroht sind, darunter auch ehemals häufige Arten wie der Star. Der Wiedehopf, der in den 1950er Jahren noch weit verbreitet war, ist mittlerweile nur noch in kleinen Vorkommen in Rheinhessen und der Vorderpfalz zu finden.
Katrin Eder, die Ministerin für Klimaschutz in Rheinland-Pfalz, hebt die entscheidende Rolle der Brutvögel als Indikatoren für den Zustand des Ökosystems hervor. Die Vogelbestände sind nicht nur für das biologische Gleichgewicht von Bedeutung, sondern auch für die Beobachtung von Insekten- und Pflanzenpopulationen. Um die Bestände und deren Lebensräume intensiver zu studieren, kommen wissenschaftliche Methoden zum Einsatz. Die ersten Zählungen beginnen im Vogelschutzgebiet Rußheimer Althrein sowie in neun weiteren Schutzgebieten.
Vogelmonitoring als Erfolgsprojekt
Das Vogelmonitoring wird seit über fünf Jahren unter Federführung der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz e. V. (GNOR) betrieben und erfährt Unterstützung von der Aktion Grün. Über 300 Ehrenamtliche engagieren sich aktiv in diesem Projekt, um die heimische Vogelwelt zu erfassen und Arten mit rückläufigen Populationen, wie dem Kiebitz, zu fördern. Eder dankte den Ehrenamtlichen und der GNOR für ihr wertvolles Engagement.
Der angepasste Monitoringansatz umfasst drei Programme: das Monitoring häufiger Brutvögel (MhB), das Monitoring seltener Brutvögel (MsB) und das Monitoring rastender Wasservögel (MrW). Diese Programme sind deutschlandweit bekannt und werden vom Dachverband Deutscher Avifaunisten e. V. (DDA) koordiniert. Der aktuelle „Vogelmonitoring-Bericht 2023“ belegt, dass das MhB bereits seit 20 Jahren durchgeführt wird und 150 Probeflächen in Rheinland-Pfalz eingerichtet sind.
Informationen und Ausblick
Die Brutzeitkartierung für die häufigen Brutvögel findet von März bis Juni statt, wobei alle Vogelarten auf den Probeflächen viermal erfasst werden. Die Anzahl der bearbeiteten Probeflächen konnte in den letzten fünf Jahren gesteigert werden. Für seltene Arten mit speziellen Lebensweisen werden punktuelle Erfassungsreihen wie für Graureiher und Saatkrähe aufgebaut. Das Monitoring rastender Wasservögel hingegen erfolgt in monatlichen Zählungen von September bis April, um schützenswerte Gewässer zu identifizieren.
Das Umweltschutzministerium hofft, dass die gewonnenen Daten nicht nur für den Schutz der Vogelarten bedeutend sind, sondern auch wertvolle Informationen für zukünftige Bauvorhaben bereitstellen können. Ab 2027 sollen alle 57 Vogelschutzgebiete in Rheinland-Pfalz in die Zählungen einbezogen werden, um ein umfassendes Bild der Vogelpopulationen zu erhalten. Das Konzept für das Vogelmonitoring wurde vor etwa 2,5 Jahren beim Landesamt für Umwelt entwickelt, wobei Rheinland-Pfalz alle sechs Jahre Daten zu den Vogelbeständen an das Bundesamt für Naturschutz melden muss.
Für weitere Informationen steht der Vogelmonitoring-Bericht 2023 zur Verfügung und Interessierte können sich unter vogelmonitoring@gnor.de über die Mitarbeit in den Erfassungsprogrammen informieren. Weitere Details zu diesem Thema bietet auch die GNOR auf ihrer Website.
Für einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation der Vogelpopulationen in Rheinland-Pfalz sind die Ergebnisse und Methodiken des Projekts von großer Bedeutung. swr.de berichtet, dass … und mkuem.rlp.de hebt hervor, dass ….
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Ort | Rheinland-Pfalz, Deutschland |
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