Regress-Ranking: Praxen in Rheinland-Pfalz kämpfen gegen Bürokratie!

Der Regress-Ranking der KV Rheinland-Pfalz zeigt 2025 die erhöhte Belastung von Praxen durch Prüfanträge der Krankenkassen.
Der Regress-Ranking der KV Rheinland-Pfalz zeigt 2025 die erhöhte Belastung von Praxen durch Prüfanträge der Krankenkassen. (Symbolbild/NAG)

Rheinland-Pfalz, Deutschland - Am 2. Juni 2025 veröffentlichte die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) ein Regress-Ranking, das die Belastungen der Praxen durch Prüfanträge von Krankenkassen zwischen Januar und März 2025 dokumentiert. Das Ranking zeigt eindrücklich, dass zunehmend viele Praxen in Rheinland-Pfalz mit diesen Prüfanträgen konfrontiert sind, wobei häufig Streitwerte unter 300 Euro liegen. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Heinz äußerte dazu Besorgnis und stellte fest, dass der Aufwand zur Bearbeitung dieser Anträge in keinem Verhältnis zu dem Nutzen für die Krankenkassen und die Praxen steht.

Die wachsende Zahl der Prüfanträge führt zu einer erhöhten Belastung für die Praxen, die bereits unter Kostendruck und Fachkräftemangel leiden. Viele dieser Anträge sind zudem fehlerhaft, was für die Ärzte und Therapeuten zusätzlichen Aufwand bedeutet. Laut NR-Kurier müssen die Praxen nachweisen, dass sie korrekt abgerechnet oder verordnet haben, um finanzielle Verluste zu vermeiden.

Regress-Ranking und Forderungen der KV RLP

Die KV RLP listet auf ihrer Website die zehn Krankenkassen, die im genannten Zeitraum die meisten Prüfanträge gestellt haben. Dies ist Teil einer umfassenderen Analyse, die auch Fehler in den Anträgen kritisiert. Dr. Heinz warnte, dass die Bürokratie, die keine positiven Effekte bringt, die Patientenversorgung erheblich gefährden könnte. Um dem entgegenzuwirken, fordert die KV RLP unter anderem:

  • Einführung einer Bagatellgrenze für alle Prüfarten, um die Anzahl der Anträge zu reduzieren.
  • Eine Umwandlung der Misstrauenskultur in eine Vertrauenskultur gegenüber Ärzten und Psychotherapeuten.
  • Anwendung des Wirtschaftlichkeitsgebots auch für die Krankenkassen selbst.
  • Die Wirtschaftlichkeitsprüfung soll nur bei begründetem Verdacht auf Unwirtschaftlichkeit durchgeführt werden.

Die Basis für das Regress-Ranking sind Daten der KV RLP aus der Abrechnungs- und Wirtschaftlichkeitsprüfung. Dies macht die Belastungen für die Praxen und den Effizienzverlust durch die Vielzahl an Anträgen deutlich. Die zentrale Botschaft der KV RLP ist klar: Eine Entlastung der Praxen ist dringend notwendig, um sowohl die Arbeitsbedingungen der Mediziner zu verbessern als auch die Versorgungsqualität der Patienten sicherzustellen.

In Zeiten, in denen Praxen ohnehin vor zahlreichen Herausforderungen stehen, erweist sich die zusätzliche bürokratische Belastung als ernstzunehmendes Hindernis. Die KV RLP fordert daher nicht nur Maßnahmen zur Reduzierung der Prüfanträge, sondern auch einen grundlegenden Wandel in der Beziehung zwischen Ärzten und Krankenkassen.

Die Probleme in Rheinland-Pfalz spiegeln ein größeres Systemproblem im Gesundheitswesen wider, in dem sowohl Praxen als auch Patienten unter ineffizienten Strukturen leiden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die geforderten Veränderungen realisiert werden können und wie die Krankenkassen auf die Kritik reagieren werden.

Für mehr Informationen über die Ergebnisse des Regress-Rankings und die Forderungen der KV RLP kann die offizielle Ankündigung auf der Webseite der KV RLP näher betrachtet werden: KV RLP.

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Ort Rheinland-Pfalz, Deutschland
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