Fluglärm-Gegner schlagen Alarm: Neue Routen belasten Rheinhessen!

Mainz, Deutschland - Die Anwohner von Mainz und Wiesbaden dürfen auf eine mögliche Entlastung durch Fluglärm hoffen, doch die Pläne von Fraport stoßen auf scharfe Kritik. Die Fluglärm-Kommission äußert Bestürzung über die vorgesehenen Änderungen in den Abflugrouten, die in erster Linie dazu dienen sollen, die steigenden Flugbewegungen am Frankfurter Flughafen zu bewältigen. Laut Tagesschau sind bis zum Jahr 2030 ca. 560.000 Flugbewegungen pro Jahr prognostiziert, was einem Anstieg von rund 120.000 Flügen im Vergleich zu den aktuellen Zahlen entspricht.
Um diese Zunahme zu bewältigen, sollen mehr Flugzeuge nach dem Start über den Taunus fliegen, wodurch die Südumfliegung über Mainz und Rheinhessen entlastet werden soll. Der Zeitpunkt der Umsetzung ist jedoch unklar, und in den nächsten zwei bis drei Jahren ist nicht mit Änderungen zu rechnen. Die aktuellen Abflugrouten bleiben vorerst unverändert, trotz des prognostizierten Anstiegs der jährlichen Flugbewegungen. Im vergangenen Jahr registrierte der Frankfurter Flughafen etwa 440.000 Starts und Landungen.
Kritik und Vertrauensbruch
Die Fluglärm-Kommission, die aus sieben Kommunen besteht, darunter auch Mainz, sieht einen klaren Vertrauensbruch in den neuen Planungen. Janina Steinkrüger, die Umweltdezernentin von Mainz, kritisiert, dass diese Pläne nicht im Vorfeld mit der Kommission besprochen wurden. Ihr zur Seite steht die Initiative gegen Fluglärm in Rheinhessen, die ebenfalls auf die fehlende Motivation für Lärmschutz hinweist. Karsten Jakobs, ein Sprecher der Initiative, bezeichnet die Pläne als reine Lärmverschiebung, die letztlich andere Teile des Rhein-Main-Gebiets belasten wird.
Zusätzlich zeigen aktuelle Berichte der Stadt Frankfurt, dass die Flugbewegungen am Frankfurter Flughafen seit dem Ende der Corona-Pandemie wieder steigen. Im Jahr 2024 wurden bereits 442.574 Flugbewegungen registriert, im Vergleich zu 430.362 im Vorjahr. Allein im ersten Quartal 2025 gab es 96.758 Flugbewegungen, was die besorgniserregende Entwicklung weiter verdeutlicht.
Lärmbelastung für die Anwohner
Dank der acht Fluglärmmessstationen, die die Stadt Frankfurt betreibt, können die Lärmemissionen besser überwacht werden. Diese Stationen sind in Stadtteilen wie Oberrad, Sachsenhausen, und Niederrad platziert. Die Berichte zeigen, dass an nahezu allen Messstationen tagsüber ein hoher Dauerschallpegel festgestellt wird und dass viele Stationen auch nachts die WHO-Richtwerte von 40 dB überschreiten. Im Jahr 2024 fanden 1.238 Flugbewegungen zwischen 23 Uhr und 5 Uhr statt; im ersten Quartal 2025 waren es bereits 77.
Die steigenden Flugbewegungen haben somit nicht nur Auswirkungen auf die Lärmbelastung der Bürger:innen in Frankfurt, sondern auch in der umliegenden Region. Der Dauerschallpegel, der die durchschnittliche Lärmbelastung über einen definierten Zeitraum misst, ist entscheidend für die Festlegung von Grenzwerten in verschiedenen Gesetzen und Vorschriften. Die Situation erfordert dringende Maßnahmen und ein Umdenken in der Lärmschutzstrategie, um die Lebensqualität der Anwohner langfristig zu sichern.
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Ort | Mainz, Deutschland |
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