Schock im Bommeleeër-Prozess: Ehemalige Gendarmen vor Gericht!

Luxemburg, Luxemburg - Der Bommeleeër-Bis-Prozess wird in diesem Jahr in Luxemburg eröffnet. Der seit langem erwartete Prozess beschäftigt sich mit mutmaßlich falschen Aussagen, die im Rahmen des ersten Bommeleeër-Prozesses zwischen 2013 und 2014 gemacht wurden. Die neuen Verhandlungen sind für den Zeitraum vom 17. November bis 11. Dezember 2025 angesetzt, wie Wort.lu berichtet.
Insgesamt stehen acht ehemalige hochrangige Beamte der Gendarmerie und Mitglieder der mobilen Brigade vor Gericht. Zu den Angeklagten gehören Aloyse Harpes, Charles Bourg, Armand Schockweiler, Pierre Reuland, Guy Stebens sowie Marcel Weydert und die früheren Ermittler Paul Haan und Guillaume Büchler. Ihnen wird vorgeworfen, sich während des ersten Prozesses in erhebliche Widersprüche verstrickt zu haben, was die Glaubwürdigkeit der Ermittlungen in Frage stellt, wie auch Lessentiel.lu ausführlich beschreibt.
Hintergrund der Anklage
Die Anklage wurde im Oktober des vergangenen Jahres von der zuständigen Ratskammer genehmigt. Ursprünglich war auch Ben Geiben, der Gründer der Brigade Mobile, beschuldigt worden, jedoch hatten zwei Instanzen entschieden, dass keine ausreichenden Beweise für ein Verfahren gegen ihn vorliegen. Dies reflektiert die Komplexität des Falls, der als der schwerste Kriminalfall Luxemburgs gilt. Zwischen 1984 und 1986 ereigneten sich 20 Bombenanschläge auf Strommasten, öffentliche Gebäude und Infrastrukturen, die glücklicherweise keine Todesopfer forderten.
Ein bemerkenswerter Aspekt des bevorstehenden Prozesses ist die Ungewissheit, ob alle Angeklagten persönlich vor Gericht erscheinen werden. Mindestens einer gilt als dauerhaft verhandlungsunfähig aus gesundheitlichen Gründen. Auch altersbedingte Einschränkungen könnten die Anwesenheit weiterer Beschuldigten verhindern. Es ist daher zu erwarten, dass einige Angeklagte nur durch ihre Verteidiger vertreten werden.
Auswirkungen auf laufende Verfahren
Der Bis-Prozess könnte die Möglichkeit einer Wiederaufnahme des Hauptverfahrens gegen die mutmaßlichen Bombenleger Marc Scheer und Jos Wilmes eröffnen, spätestens nachdem die Falschaussagen rechtskräftig aufgearbeitet sind. Dies gibt dem Fall eine neue Dimension und könnte möglicherweise weitere rechtliche Schritte nach sich ziehen. Die Relevanz und der öffentliche Interesse an diesem Prozess wird auch durch die geplante Dokumentationsreihe „40 Jahre Bommeleeër“ unterstrichen, die ab 2024 von Wort.lu veröffentlicht werden soll, um die Hintergründe dieser schweren Kriminalfälle näher zu beleuchten.
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Ort | Luxemburg, Luxemburg |
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