SHG zeigt Interesse: Geriatrie aus Mettlach soll nach Merzig ziehen!

Mettlach, Deutschland - Die Zukunft der DRK-Klinik in Mettlach steht auf der Kippe, da die Klinikleitung seit mehreren Monaten nach einem neuen Träger sucht. Am Dienstag zog sich ein potenzieller Investor zurück, was die angespannte Situation weiter verschärfte. Am Mittwoch zeigte die Saarland-Heilstätten GmbH (SHG) Interesse an der Übernahme der Geriatrie, die als hervorragende Ergänzung für den Klinikstandort Merzig betrachtet wird, so SHG-Geschäftsführer Oliver Adolph. Allerdings kann die SHG nicht die Rehabilitationseinrichtung oder das angeschlossene Seniorenheim in Mettlach übernehmen.
Das saarländische Gesundheitsministerium hat sich bislang nicht in den Verhandlungsprozess eingeschaltet, steht jedoch einem Antrag zur Versorgungsübernahme positiv gegenüber. Dies könnte für die Betroffenen eine Erleichterung sein, da die medizinische Versorgung im nördlichen Saarland zunehmend problematisch ist. Der Landkreis Merzig-Wadern, der als anteiliger Gesellschafter agiert, unterstützt die Übernahme-Pläne, während Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (CDU) die Bedeutung der Geriatrie für die Finanzierung des Klinikums betont.
Folgen des Rückzugs eines Investors
Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) bedauert den Rückzug des Investors und hätte eine Fortführung aller Abteilungen am bisherigen Standort bevorzugt. Besonders kritisch ist die Lage, da die SHG-Merzig Ende 2023 die Geburtshilfe geschlossen hat; auch das Marienhaus-Klinikum hatte diese Maßnahme bereits im September 2024 angekündigt. Der Rückzug des bisherigen Trägers, das DRK, hat bestehende Herausforderungen für die Klinik weiter verstärkt.
Die DRK-Klinik in Mettlach ist spezialisiert auf Rehabilitationsmaßnahmen und die Behandlung akuter geriatrischer Erkrankungen. Die Klinik meldete eine Vielzahl an behandelten Fällen, darunter 118 Störungen des Ganges und der Mobilität sowie 104 Fälle von Immobilität. Weitere häufige Diagnosen umfassten Delirzustände und Herzinsuffizienz, was die Notwendigkeit einer spezialisierten geriatrischen Versorgung unterstreicht. Angesichts der bevorstehenden Übernahmepläne ist zu hoffen, dass die Patienten weiterhin eine adäquate Versorgung erhalten können.
Beeinträchtigungen der medizinischen Versorgung
Die SHG plant, die Akut-Geriatrie nach Merzig zu verlegen, da der Unterhalt einer weiteren Einrichtung in Mettlach nicht realisierbar ist. Angesichts der finanziellen Herausforderungen und der unzureichenden medizinischen Infrastruktur im nördlichen Saarland sind solche Maßnahmen unumgänglich. Die SHG-Klinik in Merzig hat zudem die vorübergehende Schließung der stationären Psychiatrie angekündigt; Gespräche mit der Universitätsklinik Homburg über einen möglichen Betreiberwechsel sind im Gange.
Die Entwicklung in Mettlach und die Absicherung der geriatrischen Versorgung im nördlichen Saarland sind also von strategischer Bedeutung. Mit den anstehenden Veränderungen könnten sich sowohl neue Chancen als auch Herausforderungen für die medizinische Versorgung der Bewohner in dieser Region ergeben. Der Fokus liegt in den kommenden Wochen nun auf der finalen Klärung der Übernahme und der Sicherstellung einer kontinuierlichen Patientenversorgung. Die Situation bleibt daher spannend zu beobachten.
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Ort | Mettlach, Deutschland |
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