Razzia auf Baustelle in Oberthal: Bauherr wehrt sich gegen Vorwürfe!

Razzia in Oberthal, Landkreis St. Wendel: Vorwürfe von Schwarzarbeit und fingierten Rechnungen in der Baubranche untersucht.
Razzia in Oberthal, Landkreis St. Wendel: Vorwürfe von Schwarzarbeit und fingierten Rechnungen in der Baubranche untersucht. (Symbolbild/NAG)

Oberthal, Deutschland - In Oberthal, im Landkreis St. Wendel, stehen Baustellenbetreiber im Fokus von Ermittlungen wegen mutmaßlicher Schwarzarbeit. Die Vorwürfe wurden zuerst in der Saarbrücker Zeitung veröffentlicht, woraufhin der Bauherr, der aus dem Saarland stammt, reagierte. Er gab an, von den Vorwürfen erst durch die Berichterstattung erfahren zu haben. Die verantwortlichen Personen des kritisierten Betriebs befinden sich aktuell im Ausland.

Die Razzia in Oberthal erfolgt im Rahmen einer bundesweiten Aktion gegen Schwarzarbeit in der Baubranche, an der rund 800 Zöllner beteiligt sind. Wie ZDF berichtet, wurden mehr als 100 Durchsuchungen in neun Bundesländern durchgeführt, in deren Verlauf sieben Beschuldigte festgenommen wurden. Diese stehen im Verdacht, in ein komplexes System von Servicefirmen verwickelt zu sein, die fingierte Rechnungen erstellt haben sollen.

Details der Razzia

Der Schwerpunkt dieser umfassenden Razzia lag insbesondere auf den Großräumen Hamburg sowie Düsseldorf und Duisburg. In insgesamt 130 Wohn- und Geschäftsräumen wurde nach Beweisen für die illegalen Machenschaften gesucht. Dabei kam es auch in Neustadt am Rübenberge zu einem Polizeieinsatz, wo eine Spezialeinheit zum Einsatz kam, jedoch keine Bewaffnung gefunden wurde.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, „Abdeckrechnungen“ ausgestellt zu haben, mit denen nicht erbrachte Leistungen in Rechnung gestellt wurden. Es wird geschätzt, dass dadurch mehrere Millionen Euro an Sozialversicherungsabgaben nicht abgeführt wurden. In einem Fall in Siegen, Nordrhein-Westfalen, wurden 17 ausländische Beschäftigte ohne Arbeitserlaubnis aufgegriffen, was weiteren Aufschluss über die Dimensionen dieser illegalen Aktivitäten gibt.

Reaktionen und Ausblick

Der Bauherr in Oberthal, der auf die Vorwürfe reagiert hat, scheint die Situation ernst zu nehmen und steht offenbar in Kontakt mit den zuständigen Behörden. Der gesamte Fall zeigt, wie weitreichend und tief verwurzelt die Probleme im Bereich Schwarzarbeit in der Bauwirtschaft sind. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hannover laufen in diesem Zusammenhang gegen insgesamt 25 Beschuldigte.

Die Razzia zielt darauf ab, Geschäftsunterlagen und Datenträger als Beweismittel zu sichern sowie Vermögenswerte zu beschlagnahmen. Geplant war die Sicherstellung von mehr als fünf Millionen Euro, wobei die tatsächliche Menge erst noch ausgewertet werden muss. Die laufenden Ermittlungen und deren Ergebnisse werden mit Spannung verfolgt, da sie möglicherweise weitreichende Folgen für die betroffenen Firmen und die Baubranche insgesamt haben könnten.

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Ort Oberthal, Deutschland
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