Inklusives Spielvergnügen bedroht: Gurt der Schaukel gestohlen!

Schiffweiler, Deutschland - Am Itzenplitzer Weiher in Schiffweiler gab es einen bedauerlichen Vorfall: Der Gurt einer Inklusionsschaukel wurde gestohlen. Diese Schaukel ist besonders wichtig für Kinder mit Behinderungen, wie zum Beispiel für den siebenjährigen Jonas, der aufgrund eines Gendefekts auf spezielle Unterstützung angewiesen ist. Jonas kann nicht allein sitzen, nicht krabbeln und wird mittels einer Sonde ernährt. Diese inklusiven Spielgeräte, die er mit seinem Rollstuhl nutzen kann, sind jedoch rar und für ihn eine willkommene Möglichkeit, am Spielplatz teilzuhaben.
Die Mutter von Jonas, Jasmin Ostrowski, erklärt, dass sie mit ihrem Sohn gerne an den Weiher kommt, besonders an sonnigen Nachmittagen. Die Freude, die Jonas bei solchen Ausflügen empfindet, wird jedoch durch Diebstahl und Vandalismus stark eingeschränkt. Der Gurt, der zur Sicherheit der Kinder dient, war unerwartet entfernt worden und stellt nun ein Sicherheitsrisiko dar.
Herausforderungen für inklusive Spielplätze
In Deutschland sind inklusive Spielplätze weiterhin eine Seltenheit. Eine Studie, die im Mai 2023 von der Aktion Mensch veröffentlicht wurde, zeigt, dass die meisten Spielplätze für Menschen mit Behinderungen ungeeignet sind. Nur jeder fünfte Spielplatz ist teilweise barrierefrei. Es wird immer deutlicher, dass der Zugang für Kinder im Rollstuhl oder mit Gehhilfen durch geeignete Materialien gefördert werden muss. Momentan sind viele Spielplätze mit Sand ausgestattet, was die Nutzung erheblich erschwert.
Selbst in Städten, die sich um inklusive Angebote bemühen, wie Nürnberg, gibt es noch große Unterschiede. Nürnberg hat als erste Großstadt konkrete Leitlinien für inklusive Spielplätze ausgearbeitet, die Planung ist jedoch langwierig. In Brandenburg existiert hingegen kein vollständig inklusiver Spielplatz, und von 1000 begutachteten Spielplätzen konnten nur 80% als so gestaltet angesehen werden, dass Kinder mit Behinderungen aktiv spielen können. Der Großteil ist so konstruiert, dass diese Kinder lediglich zuschauen können.
Notwendigkeit der Einbeziehung
Christina Marx von Aktion Mensch hebt hervor, dass es essentiell ist, Menschen mit Behinderungen bereits in der Planungsphase für neue Spielplätze einzubeziehen. Dies könnte dazu beitragen, dass Spielräume geschaffen werden, die den Bedürfnissen aller Kinder gerecht werden. In den USA beispielsweise müssen seit 2012 alle nach diesem Jahr errichteten Spielplätze barrierefrei gestaltet sein, was eine positive Resonanz zur Folge hatte.
Die Resonanz auf bestehende barrierefreie Spielplätze in Deutschland ist ebenfalls positiv, doch der Ausbau und die Schaffung weiterer inklusiver Spielorte sind dringend notwendig. Tobias Bell, ein Sprecher der Gemeinde Schiffweiler, hat bereits angekündigt, dass eine Erneuerung der Inklusionsschaukel angestrebt wird, um die Sicherheit und Freude für Kinder wie Jonas zu gewährleisten. Bis dahin bleibt die Abhängigkeit von Einkauf und Förderung unumgänglich, um das Bewusstsein für inclusive Spielplätze in der ganzen Region zu erhöhen.
Der Vorfall am Itzenplitzer Weiher hat gezeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam Verantwortung für die Sicherheit und Zugänglichkeit von Spielplätzen zu übernehmen. Für Kinder wie Jonas ist der Zugang zu speziellen Spielgeräten nicht nur eine Frage des Spielens, sondern auch der Teilhabe am sozialen Leben.
Für weitere Informationen können Sie die Artikel von der Saarbrücker Zeitung und Aktion Mensch einsehen.
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Ort | Schiffweiler, Deutschland |
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