Vera Regitz-Zagrosek: Pionierin der Gendermedizin in Deutschland!

Neunkirchen, Deutschland - Vera Regitz-Zagrosek gilt als eine der Pionierinnen der Gendermedizin in Deutschland. Sie hat entscheidend dazu beigetragen, geschlechtsspezifische Therapien in zahlreiche medizinische Leitlinien zu integrieren. Ihre Forschung hat einen bemerkenswerten Anstieg der wissenschaftlichen Arbeiten zur Gendermedizin gefördert, was die Relevanz ihrer Arbeit unterstreicht. Geboren am 30. Oktober 1953 in Neunkirchen, Saarland, erhielt sie ihre medizinische Ausbildung an der Universität des Saarlandes sowie in Grenoble. 1980 schloss sie ihre Promotion an der Universität des Saarlandes ab und wurde vier Jahre später Teil des Gründungsteams des Deutschen Herzzentrums Berlin.
Als Internistin und Kardiologin hat Regitz-Zagrosek verschiedene wichtige Positionen innegehabt. Sie absolvierte ihre Facharztausbildung in Innere Medizin und Kardiologie an der Freien Universität Berlin und habilitierte 1991 über den Energiestoffwechsel des Myokards. 1995 erhielt sie eine außerplanmäßige Professur an derselben Universität. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die molekularen Mechanismen der Herzinsuffizienz und die Geschlechterunterschiede in der kardiologischen Versorgung.
Einflussreiche Positionen und Projekte
Von 2008 bis 2019 war Regitz-Zagrosek Direktorin des Berlin Institute for Gender in Medicine (GiM) an der Charité, Universitätsmedizin Berlin, wo sie die einzige Professur für frauenspezifische Gesundheitsforschung in Deutschland inne hat. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Erforschung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen Männern und Frauen bei Herzerkrankungen. Regitz-Zagrosek leitete zahlreiche EU-Projekte, darunter EUGenMed, das die Implementierung von Gender in der Europäischen Gesundheitsforschung zum Ziel hat.
In ihrer Rolle als Sprecherin des ersten DFG-Graduiertenkollegs zur kardiovaskulären Forschung von 2001 bis 2015 hat sie maßgeblich an der Schaffung eines bundesweiten Netzwerks zur Erforschung von Geschlechterunterschieden im Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen mitgewirkt. Zudem koordinierte sie die Leitlinien „Management of cardiovascular diseases in pregnancy“ der European Society of Cardiology.
Publikationen und Ehrungen
Die Anzahl ihrer wissenschaftlichen Publikationen ist beeindruckend: Über 200 wissenschaftliche Artikel, mehr als 30 Buchkapitel sowie zwei europäische Standardwerke zur Gender-Medizin wurden von ihr veröffentlicht. Für ihre herausragenden Leistungen wurde sie 2018 mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und erhielt Ehrendoktorwürden von renommierten Universitäten, einschließlich der Medizinischen Universität Innsbruck und der Universität Zürich.
Regitz-Zagrosek ist nicht nur eine anerkannte Forscherin, sondern auch eine starke Stimme für die Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden in allen medizinischen Fachrichtungen. Ihre Gründungsinitiativen, darunter die Deutsche Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin und die International Society of Gender Medicine, zeigen ihr Engagement für die interdisziplinäre Vernetzung und den Austausch auf diesem Gebiet. Sie organisiert jährlich Kongresse, um aktuelle Forschungsergebnisse zu präsentieren und die Diskussion zu fördern.
Mit dieser umfassenden Arbeit ist Vera Regitz-Zagrosek eine wichtige Persönlichkeit in der Medizin, die die Wahrnehmung und Behandlung geschlechtsspezifischer Gesundheitsaspekte entscheidend vorangebracht hat. Die steigende Zahl an Forschungsergebnissen unterstreicht die Notwendigkeit, Geschlecht als zentralen Faktor in der medizinischen Praxis zu betrachten und zu integrieren. Für weitere Informationen zu ihrem Lebenswerk können Interessierte die Berichte von Ärzteblatt und Charité einsehen.
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Ort | Neunkirchen, Deutschland |
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