Neunkirchen-Seelscheid: Ratsbeschluss zur Geflüchtetenunterkunft aufgehoben!

Neunkirchen-Seelscheid, Deutschland - In Neunkirchen-Seelscheid steht die Unterbringung von Geflüchteten im Fokus der politischen Debatten. Ein aktueller Ratsbeschluss zur Errichtung einer neuen Übergangswohnanlage am Sportplatz Höfferhof muss aufgrund formeller Mängel aufgehoben werden. Dies gab Bürgermeisterin Nicole Berka bekannt. Der Gemeinderat wird sich am 10. Juli 2025 erneut mit der Thematik auseinandersetzen, um den Beschluss korrekt im öffentlichen Teil der Sitzung zu fassen. Dieser notwendige Schritt kommt, nachdem der zuständige Tagesordnungspunkt fälschlicherweise in den nicht-öffentlichen Teil der letzten Sitzung am 10. April 2025 aufgenommen wurde, was laut der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalens nicht zulässig ist. Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass die historischen Umstände die dringende Notwendigkeit für eine Neubewertung verdeutlichen.
Die geplante Unterkunft am Höfferhof soll Platz für bis zu 84 Geflüchtete bieten und ist Teil eines größeren Ansatzes, die Kapazitätsgrenzen bestehender Übergangslösungen, besonders am Gewerbestandort Neunkirchen-Süd, zu sprengen. Seit 2022 sind über 1,1 Millionen Menschen nach Deutschland geflohen, vorwiegend aus der Ukraine. Die Gemeinde Neunkirchen möchte ihrer Verpflichtung zur Unterbringung von Schutzsuchenden nachkommen und gleichzeitig eine Dezentralisierung der Unterbringung anstreben. Dies soll bestehende Einrichtungen entlasten und besser auf die Bedürfnisse der Geflüchteten eingehen. Ein erstes erfolgreiches Projekt im Ortsteil Hochhausen unterstützt diese Zielsetzung bereits. nk-se.de hebt hervor, dass die neuen modularen Wohnlösungen eigene Sanitär- und Küchenbereiche bieten und somit den Geflüchteten mit Bleiberecht ein höheres Maß an Selbstständigkeit ermöglichen.
Kommunalpolitische Abstimmungen und Bürgermiteinbezug
Bürgermeisterin Berka legte besonderen Wert auf Transparenz und die Einbeziehung der Bürger in die Planungen. In diesem Zusammenhang fand bereits eine Bürgerinformationsveranstaltung im Januar statt, bei der Anregungen aus der Bevölkerung in die weitere Planung einflossen. Zusätzlich ist eine Informationsveranstaltung für Anwohner am kommenden 25. Juni 2025 geplant, um die Anwohner über die Bauarbeiten und deren potenzielle Auswirkungen zu informieren.
Unabhängig von den Entwicklungen am Höfferhof ist die Ressort-Initiative zur Errichtung einer Unterkunft in Hochhausen von der Beanstandung nicht betroffen. Der Rat der Gemeinde hatte im Dezember 2024 die Realisierung dieses Projekts beschlossen, nachdem konkrete Angebote vorlagen. Ziel ist es, dem wachsenden Bedarf an Wohnraum für Geflüchtete gerecht zu werden, während gleichzeitig die befristete Unterbringung auf dem ehemaligen Thurn-Gelände in Neunkirchen-Süd vorangetrieben wird.
Zusammenfassend bleibt die städtische Entwicklung im Bereich Geflüchtetenunterbringung in Neunkirchen-Seelscheid spannend und notwendig, wirft jedoch zahlreiche Fragen zur kommunalen Praxis und Bürgerkommunikation auf. Die Entscheidung über die Realisierung der Unterkunft in Hochhausen sowie der neuen Übergangswohnanlage am Höfferhof wird voraussichtlich am 10. Juli 2025 fallen.
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Ort | Neunkirchen-Seelscheid, Deutschland |
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